„Man muss die Menschen für sich gewinnen“
Günter vom Dorp bei „Mönchengladbacher Gesichter“

Günter vom Dorp (links) im Gespräch mit Journalistenkollegen Kaspar Müller-Bringmann bei der Talkreihe „Mönchengladbacher Gesichter“ im St. Kamillus Kolumbarium.

Für das Radio interviewte er Stars wie Paul McCartney, Paul Young, Reinhard Mey oder Gianna Nannini. Oft vollbrachte er dabei ein Kunststück, dass eher selten gelingt: Er verwickelte die Promis in offene und ehrliche Gespräche. Bei der Talkreihe „Mönchengladbacher Gesichter“ im St. Kamillus Kolumbarium ließ sich der bekannte Radiomoderator Günter vom Dorp in Anwesenheit von ca. 60 Zuhörern in die Karten schauen und erzählte, dass die Erziehung seiner Eltern maßgeblichen Anteil an seinem Interviewgeschick hat.

„Man muss den Menschen Raum lassen, sie nicht bedrängen und nie mehr sein wollen, als man tatsächlich ist“, sagte vom Dorp zu seinem Journalistenkollegen und Moderator des Abends Kaspar Müller-Bringmann. Das seien zentrale Botschaften seiner Eltern gewesen. Augenhöhe mit dem Gegenüber herstellen, Respekt zeigen „so muss man die Menschen für sich gewinnen“, betonte er. So habe er es beispielsweise auch bei Udo Lindenberg getan. Der Panikrocker legte auf diese Art bereits im Vorgespräch alle Attitüden und Sprüche beiseite und öffnete sich. Für vom Dorp ein Erfolg.

Neben seiner Liebe zum Radio war die vielfältige Vita vom Dorps Thema des Abends und konnte doch nur angerissen werden. „Was hast du eigentlich nicht gemacht?“, fragte denn auch Moderator Müller-Bringmann. Der 68-Jährige Mönchengladbacher war unter anderem Diskjockey im P12, Außenhandelskaufmann in Düsseldorf, Inhaber und Betreiber der „Fledermaus in Mönchengladbach auf der Bismarkstraße, Veranstaltungsmanager, Tanzlehrer bei der Tanzschule Brinkmann in Rheydt, Choreograph, Kleinkunsttheatermann, Werbetexter, Sänger und Bandleader, freier Journalist und Moderator einer Vielzahl von Radio-Sendungen im WDR und auf anderen Sendern, z.B. in Ost-Belgien.
„Morgens um 6 Uhr bei Radio 90,1, um 10 Uhr in Ost-Belgien und abends im WDR die Nachtsendung, das mußte ich unter einen Hut bringen, es hat funktioniert“, so vom Dorp.
Am 11. September 2001 moderierte er die Radiosendung „Zwischen Rhein und Weser“ in Köln, nichts davon hat Günter vom Dorp davon vergessen.

Der fast atemlose Parforceritt durch seinen Werdegang brachte Publikum wie vom Dorp selbst immer wieder zum Schmunzeln. Er habe diese Dinge gerne gemacht, sagte er, doch dann wäre irgendwann stets Zeit für Neues gewesen.

Vielen Fragen stellte sich vom Dorp aus dem Publikum. Zum Thema Fake News und populistischen Tendenzen in der Gesellschaft nahm er die Eltern in die Pflicht. Diese müssten ihren Kindern frühzeitig Werte vermitteln, „ansonsten suchen sie sich diese später selbst, womöglich bei den Falschen.“

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