Musikalische Reise ins Salzkammergut der Kaiserzeit

Lasse Freudenberg (Kellner Piccolo) und Mara Rödiger (Rösslwirtin Josepha) Foto: Marie Gesell

FMG – Oberstufenkurse begeisterten mit dem Singspiel „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky.

Von Oliver Hollaus, 8b

Am Franz – Meyers – Gymnasium in Giesenkirchen herrscht seit einigen Tagen das „Rössl“ – Fieber. Rund 60 Akteure vor und hinter der Bühne brachten jetzt begleitet von den Lehrkräften Simone van den Dool (Musik) und Stephanie Seidel sowie Marco Schüller (beide Literatur) eine eigene Version des  Singspiels „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky auf die Bühne im Pädagogischen Zentrum der Schule.

Dabei erzählten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1, was der Zahlkellner Leopold, der unglücklich verliebt in seine Chefin, die Rösslwirtin Josepha Voglhuber, ist, unternimmt, um ihr Herz zu erobern. Tag für Tag schickt er ihr beispielsweise anonym Rosen, doch diese denkt, die seien von ihrem Stammgast, dem Rechtsanwalt Dr. Siedler, auf den sie heimlich ein Auge geworfen hat. Der Jurist bändelt jedoch mit Ottilie, der Tochter von Giesecke, gegen den er gerade einen Prozess führt, an. Und damit sich die unterschiedlichen Pärchen schließlich finden können, muss erst noch Kaiser Franz Joseph höchstpersönlich aus seinem altersweisen Erfahrungsschatz erzählen.

Manuel Stappen (Dr. Siedler) und Philipp Roleff (Giesecke) Foto: Marie Gesell

Dabei ist die verworrene Geschichte um mehrere Liebespaare keine neue, bereits 1930 wurde das Stück in Berlin uraufgeführt. Aber Mara Rödiger und ViKtoria Svarovsky, die an den unterschiedlichen Aufführungsabenden in die Rolle der Rösslwirtin Josepha schlüpften sowie Manuel Steinberg und Finn Pöstges, die ihr Pendant Leopold mimten, hauchten der Geschichte so viel Liebe und Leben ein, dass sie zu keinem Zeitpunkt altbacken daherkam.

Begleitet von der „Rössl“-Band ließen sie Songs wie „Im weißen Rössl am Wolfgangsee, da steht das Glück vor der Tür“, „ `s ist einmal im Leben so“ und „Es muss was Wunderbares sein“ wieder aufleben. Die Zuschauer fieberten mit bis zur letzten Minute, bis Josepha ihren Leopold endlich als Kellner kündigt, aber lebenslang als Ehemann engagiert.

Auch den anderen Akteuren flogen die Herzen des Publikums zu, sei es dem schönen Sigismund (Bastian Allwicher/Leonard Stieg) oder dem lispelnden Klärchen (Antonia Krapp/Jasmin Lamm). Überzeugend nicht nur beim Kuppeln war auch Rechtsanwalt Dr. Siedler (Manuel Stappen/Dominik Maibaum). Als besonderer Publikumsliebling entpuppte sich jedoch Philipp Roleff als Giesecke, der mit seiner Berliner Schnauze immer wieder für Lacher sorgte. Ein ganzes Schuljahr lang haben die Mitwirkenden regelmäßig geprobt, das Bühnenbild gestaltet und an der Technik gefeilt. Und die Mühe hat sich gelohnt, das Publikum hielt es während der vier Aufführungen kaum auf den Stühlen, immer wieder sangen die Zuschauer die bekannten Lieder lautstark mit. Und als sich dann nach gut zweieinhalb Stunden der Vorhang schloss, tat dem Zuschauer das Abschiednehmen weh. Denn er hat sein Herz verloren im „Weißen Rössl“ am FMG.

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