3. Oktober. Tag der Deutschen Einheit. Ein Feiertag

Der 3. Oktober wurde im Einigungsvertrag 1990 als gesetzlicher Feiertag der Deutschen Einheit bestimmt – als der Tag, an dem die deutsche Einheit vollzogen wurde.

„Mut verbindet.“ Unter diesem Motto finden die diesjährigen Feierlichkeiten in Kiel statt, im Bundesland Schleswig-Holstein, in Verbindung mit einem Bürgerfest. Historische Erfahrungen und aktuelle politische Bezüge sollen eine Brücke schlagen in die Zukunft.

Die Deutsche Einheit feiern. Nicht für alle war und ist das selbstverständlich.

„ Zwischen der sozialistischen DDR und der imperialistischen BRD gibt es keine Einheit und wird es keine Einheit geben. Das ist so sicher und so klar wie die Tatsache, dass der Regen zur Erde fällt.“ Erich Honecker, 1981
Foto: Bundesarchiv

„Berlin wird leben und die Mauer wird fallen.“ Willy Brandt, 10.11.1989.

Foto: Karl-Heinz Münker-Appel

„Die Legitimation der DDR als sozialistischer, souveräner deutscher Staat wird erneuert. Nicht durch Beteuerung, sondern durch eine neue Realität des Lebens in der DDR wird den ebenso unrealistischen wie gefährlichen Spekulationen über eine Wiedervereinigung die klare Absage erteilt.“ Hans Modrow am 17.11.1989.
Foto: Elke Schöps

„Die Feier des 3. Oktober gilt vor allem einer Befreiung, der Lösung von Ketten, die einem Viertel aller Deutschen während eines halben Jahrhunderts angelegt waren. Die Feier will nicht bedeuten, dass alles dort schlecht war, wohl aber, dass elementare Rechte der Bürger missachtet wurden und dass sie an Fortschritten, an denen ihre Mitbürger im Westen sich erfreuen durften, keinen Anteil hatten.“ Golo Mann.
Foto: Bundesarchiv

„Die Forderung nach der Wiedervereinigung halte ich für eine gefährliche Illusion. Wir sollten das Wiedervereinigungsgebot aus der Präambel des Grundgesetzes streichen.“ Joschka Fischer, 29.7.1989.
Foto: Alexander Blum

„Mit der friedlichen Vereinigung setzen die Deutschen ein Zeichen in Europa.“ Staatssekretär Günther Krause.

„Nach vierzig Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung belügen. Es gibt sie nicht. “ Gerhard Schröder, 11.6.1989.

„Wenn wir die Teilung überwinden wollen, werden wir teilen lernen müssen. Es muss sich ein gemeinsames Lebensgefühl entwickeln.“ Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker.

„Die Ossis wollten billig davonkommen, und sowas kommt eben teuer.“ Wolf Biermann

„Die Deutschen können würdevoll feiern. Sie haben es am Tag der deutschen Einheit eindrucksvoll bewiesen. Dieser Tag war weder verbohrt noch verweint. Man freute sich, ohne übermütig zu werden. Stille Töne wurden bevorzugt. Man feierte die eigene Nation, ohne die anderen zu vergessen. Die Botschaft der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens klang selten glaubwürdiger: „Seid umschlungen, Millionen, dieser Kuss der ganzen Welt.“ Michael Wolffsohn.

Trotz aller Diskrepanz feiern wir am 3. Oktober 2019 Deutsche Einheit.

 „Mir ist nicht bange, dass Deutschland nicht eins werde. Vor allem aber sei es eins in Liebe untereinander.“ Johann Wolfgang von Goethe schrieb das in einem anderen Zusammenhang 1828 in Weimar. Er würde heute hinzufügen: „Mut verbindet.“

So kann der 3. Oktober Feiertag werden.

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1 Kommentar zu "3. Oktober. Tag der Deutschen Einheit. Ein Feiertag"

  1. Wilhelm und Ursula Pralat | 18. Oktober 2019 um 08:38 |

    Die Wiedervereinigung in den Köpfen der Menschen wird noch eine Zeit dauern und ich finde es auch verständlich. Die Unterschiede zwischen West und Ost waren zu groß und ich kann mir darüber auch kein Urteil erlauben weil ich bzw. wir nicht viele Kontakte zum Osten hatten. Durch unseren Neffen d.h. durch die Familie seinr Frau in Eisenach haben wir Einiges über das Leben in er DDR erfahren und wir ziehen den Hut für das, was die Schwiegermutter als Alleinerziehende Mutter mit 2 Töchtern aus ihrem Leben gemacht hat!

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