Jusos fordern mehr Gesamtschulplätze für Mönchengladbach

Die Jusos Mönchengladbach sprechen sich für die Schaffung von mehr Gesamtschulplätzen aus. Jedes Kind in der Stadt soll die gewünschte Schulform besuchen können und nicht auf eine andere Schulform ausweichen müssen.

Während Jahr für Jahr hunderte Kinder von Gesamtschulen abgewiesen werden, weil es nicht genug Plätze gibt, haben sich an der Gemeinschaftshauptschule Kirschhecke und der Katholischen Hauptschule Neuwerk im Anmeldeverfahren 2021/22 zusammen gerade mal 36 Kinder angemeldet. Da viele Kinder nicht die gewünschte Schulform besuchen können und von der Gesamtschule auf die Hauptschule abwandern mussten, hat die Ampel gehandelt: Durch die Erweiterung der Gesamtschule Neuwerk und der Gesamtschule Rheydt-Mülfort sollen im ersten Schritt 120 weitere Gesamtschulplätze geschaffen werden.

Für die SPD-Jugendorganisation ist klar, dass darüber hinaus langfristig mehr Gesamtschulen gebaut werden müssen. „Die Erweiterung der Gesamtschulplätze ist ein Schritt in die richtige Richtung, deckt aber bei weitem nicht die Nachfrage“, so Martin Kuban von den Jusos. Doch die Kritik der Jusos geht noch weiter: Das dreigliedrige Schulsystem stammt noch aus dem 19. Jahrhundert und stellt viele Kinder schon im Alter von 10 Jahren vor die Frage: Welchen Schulabschluss willst du später machen? Durch das Konzept der Gesamtschulen haben Kinder viel eher die Möglichkeit, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln. Studien zeigen, dass knapp 79% der Abiturient:innen an Gesamtschulen nach ihrer Grundschulzeit keine Empfehlung für das Gymnasium hatten. An der Gesamtschule können sie sich also mehr Zeit für die Entscheidung nehmen, welchen Bildungsweg sie einschlagen wollen. Und das, ohne anschließend die Schule wechseln zu müssen. Die Gesamtschule ist darauf ausgelegt, dass jedes Kind für sich entscheiden kann, was ihm am besten liegt und am meisten Spaß bereitet. Während der Profilierungsstufe werden berufsvorbereitende, praxisbezogene Kurse angeboten. Ein Angebot, das auf dem Gymnasium kaum zu finden ist. Zudem besteht die Möglichkeit nach der Wahl eines Erweiterungskurses, zurück zum Grundkurs zu wechseln. Die Leistungen der Schüler:innen werden halbjahresweise überprüft, um dann individuell für die Kinder die besten Angebote zu schaffen.

Insbesondere an den Aussagen der schulpolitischen Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Bürgermeisterin Petra Heinen-Dauber, üben die Jusos Kritik. In der Ratssitzung vom 06.10.2021 erklärte Petra Heinen-Dauber in der Gesamtschuldebatte: „Und auch immer dieses suggerieren, dass man ein Abitur benötigt, um eine Chance im Leben zu haben. Das ist nicht richtig. […] Wir brauchen nicht nur welche, die Anweisungen geben, sondern auch diejenigen, die uns die Fähigkeiten bringen handwerklich auch tätig zu werden.“ Damit zeigt die CDU, dass es ihr nicht um die Bedürfnisse von Schüler:innen und Eltern geht, sondern allein die Erhaltung einer ungerechten Schulstruktur verfolgt, die ihrem überholten Bild von Gesellschaft entspricht. Die Jusos freuen sich, dass durch den Ausbau der Gesamtschulplätze viele Kinder die Möglichkeit erhalten, die Schule ihrer Wahl zu besuchen. „Die Entscheidung der Ampel, mehr Gesamtschulplätze zu schaffen, ist die logische Konsequenz aus dem Anmeldeverhalten der Eltern und dem Wunsch der Kinder“, so Mandana Bayat von den Jusos abschließend.

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