Klima Krise läuft! | HANDELN JETZT

Beispiel einer Güllelieferung in Giesenkirchen

Die Presseinformation des LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) vom 19.08.2024 macht deutlicht, dass die bisherigen Maßnahmen im Umwelt und Naturschutz nicht ausreichen, um die Erderwärmung zu begrenzen. Sie glich einer Bankrotterklärung. Das abstrakte Szenario der Erderwärmung schien die Teilnehmenden nicht zu schokieren. Dennoch schienen die Nachfragen ein Spiegel der Gesellschaft zu sein. Städte und Gemeinden sind ebenso gefordert, wie jeder Einzelne.  Details zu Handlungsempfehlungen ersparte sich das LANUV.

Was jeder Einzelne von uns tun kann, ist hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit zusammengefasst.
Es sind Anregungen zur Ergreifung von Maßnahmen, die leider nicht von den gewählten Vertretern auf absehbare Zeit zum Bevölkerungsschutz durchzusetzten werden.  Man kann lange und in epischer Breite über die Sinnhaftigkeit diskutieren oder einfach sein Bestes geben. Jeder von uns ist gefordert.

  1. Kaufen Sie Bio! Diese Art des Anbaus baut Humusschichten auf, die CO2 einsparen. Auch bei der Herstellung von Pestiziden und Stickstoffdünger entsteht CO2, das beim Bioanbau eingespart wird. Achten Sie auf Bioprodukte aus der Region.
  1. Essen Sie weniger Fleisch. Konventionell gehaltene Rinder werden oft mit Soja aus Übersee gefüttert. Für den Sojaanbau werden Regenwälder abgeholzt. Rinder pupsen Methan, das in CO2 umgewandelt wird. Zu viel Gülle aus der Schweinemast belastet unsere Felder. Auch die Geflügelhaltung kann Fleisch für die Bevölkerung nur in Masssenkonzentrationslagern produzieren. Das geht nur mit viel Medikamenteneinsatz. Diese Medikamentengaben werden nicht vollständig abgebaut und wir essen sie mit. Wenn Sie Fleisch essen, achten Sie auf dessen Haltungsform. Je höher der Nutriscore-Zahl, desto besser die Haltung und der Umgang mit Natur und Tier. Auch hier sollten Sie Bio-Produzenten den Vorzug geben. Es sei denn, Sie wissen genau, wie und wo das Fleisch produziert wurde.
  1. Fortbewegung mit Bewegung. Gehen Sie zu Fuß, fahren Sie mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrs-Mitteln. Mehr Bewegung hält fitt und gesund. Wo es Möglichkeiten gibt, auf das Auto zu verzichten, sollte man es tun. Fliegen ist out. Auch in den der Sommerferien wächst das CO2 Konto. Im Zweifelsfall können Sie ihren Kindern in der Zukunft gerne erklären, dass Sie dabei waren. Ob als Täter oder ob sie versucht haben, die Zukunft unserer Kinder positiv zu beeinflussen, bleibt ihrer Klimabilanz überlassen. Ihr Handeln, beeinflusst die Zukunft.
  1. Sezten Sie auf erneuerbare Energieen. Wer kein eigenes Haus besitzt, sollte sich informieren, welcher Anbieter seine Energieversorgung nachhaltiger sichern kann.
  1. Wärmepumpe. Es ist erstaunlich wie schlecht selbst Fachleute informiert sind. Warum soll in Deutschland nicht funktionieren, was in Skandinavien schon lange geht? Dort werden fast zehnmal so viel Wärmepumpen verkauft wie in Deutschland. Gas und Öl sind Syteme von gestern und nicht für morgen. Die Preise der CO2 Zertifakte sind dem freien Handel überlassen und werden in Zukunft weiter steigen. Zeitgleich werden die Zertifkate verknappt. Das wird Gas, Öl und Treibstoff massiv verteuern. Mit einer Wärempumpe in kommbination mit einer Solaranlage sind Sie unabhängig. Dies ist der einzige Bereich, der derzeit in Deutschland sein „Soll“ an Klimazielen erfüllt. In Kombination mit einer Dachbegrünung ist die Photovoltaik noch effizienter. In Zukunft wird Ihr Elektroauto eine weitere Speichermöglichkeit sein.
  1. Dach, Fenster und Fassade. Dämmen Sie ihr Haus mit natürlichen Materialien wie z. B. Steinwolle. Mit einer natürlichen Dämmung vermeiden Sie unter anderem Folgekosten für eine teure Entsorgung. Alter und Zustand von Fenstern und Dach sind zu berücksichtigen. Wer Hilfe bei der Erstellung eines Sanierungsfahrplans braucht, kann sich an die Verbraucherzentrale wenden. Diese informiert in diesem Jahr fortlaufend online, wie man am besten vorgeht. Hinweise auf Veranstaltungen finden Sie auch hier bei uns.
  1. Dach, Fassade und Garten. Sollten nach Möglichkeit begrünt werden. Begrünte Dächer schützen vor Erosion und sparen bis zu 60 % der Energiekosten durch ihre erstaunlich leichte, aber dicke Isolierung. Der Temperaturunterschied zwischen einem schwarzen und einem grünen Dach kann bis zu 15 Grad betragen. Der Garten sollte möglichst naturnah gestaltet werden, um einen Hitzeschutz zu bieten. Zierrasen und Steine müssen entfernt werden. Die Verdunstung der Vegetation kühlt die Umgebung und damit die Raumluft ab. Gleichzeitig kann die unversiegelte Fläche bei Starkregen helfen, Wasser aufzunehmen.
  1. Zystenern und Regenwassersysteme. Sie sollten in trockenen Jahren, und die werden wieder kommen, auch ein Selbstschutz für Ihr Haus sein. Sie können bei Starkregen erhebliche Wassermengen aufnehmen und im Wasserkreislauf des Hauses für Toilette und Waschmaschine oder auch zur Gartenbewässerung und Begrünung einen sparsamen Beitrag leisten.  Die Anschaffungskosten liegen bei ca. 2% des Eigenheimpreises. Für den gewerblichen Bereich sollten weitergehende Maßnahmen verpflichtend sein.
  1. Tuch und Kleidung. Ob Bettwäsche, T-Shirt oder die neue Jeans. Achten Sie auf fair produzierte Kleidung in Bio-Qualität. Fragen Sie im Geschäft danach. Wie bei Lebensmitteln bestimmt die Nachfrage das Angebot und auch den Preis. Fair produzierte Bioware hilft, den CO2-Fußabdruck zu verringern. Bioproduzenten sind in der Regel umweltbewusster und faire Arbeitsbedingungen verbergen sich hinter den meisten Biosiegeln. Stellen Sie sich vor jedem Einkauf die Frage, ob Sie wirklich etwas Neues brauchen. Meist sind die Schränke gut gefüllt. Achten Sie auf Qualität. Wie Oma schon sagte: „Billig kann ich mir nicht leisten“. Qualitätsprodukte verschleißen langsamer.
  1. Möbel. Jahrhunderte war und ist es üblich, bei der Geburt eines Kindes mindestens einen Baum zu pflanzen. Wenn das Kind groß genug war, diente er als Aussteuer für den Haushalt des Brautpaares. Heute kaufen wir mit Chemikalien beschichtete Pressspanplatten zum Wegwerfen. Die Billigmöbelindustrie macht mit ihren kurzlebigen Produkten viel Umsatz und vergrößert nach kurzer Zeit unsere Müllberge. Möbel aus Massivholz sind teurer, aber auch langlebiger. Etwas zu sparen, um sich etwas Gutes leisten zu können, erhöht die Wertschätzung und damit den Gebrauch und die Langlebigkeit. Wer sich das nicht leisten kann, hat die Möglichkeit, gute und aufgearbeitete Möbel im Second-Hand-Handel zu kaufen. 

Wer mehr wissen möchte, kann sich z. B. mit dem folgenden CO2 Rechner informieren.
https://www.wwf.de/themen-projekte/klimaschutz/wwf-klimarechner

Es liegt an uns allen, wie die Zukunft aussieht. Wer die Katastrophe im Ahrtal und in Stolberg noch vor Augen hat, wird erkennen, dass die Versprechungen der Politik nicht eingehalten werden können. Die derzeit immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse sollten zum Selbstschutz führen. Ob die Gasheizung im eigenen Keller erst unter Wasser stehen muss, liegt auch an Ihnen. Die Versicherungen werden auf Dauer die Prämien für die meisten Menschen unerschwinglich erhöhen, um die entstandenen Schäden noch bezahlen zu können.
Erschreckend ist, dass wir politische Vertreter gewählt und Ihnen vertraut haben, die wussten, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Dieses Vertrauen ist verloren. Seit den 70er Jahren warnen Forscher und Naturschutzverbände vor den Szenarien, die jetzt teilweise schon mit voller Wucht unser Leben treffen. Unzählige Meldungen sind täglich im Internet zu sehen, z.B. bei https://creativesociety.com/de/climate-model.

Jeder von uns ist vom Klima betroffen. Sei es in Form von Wetterkapriolen wie Starkregen, der die Heizung im Keller unter Wasser setzt oder gleich das ganze Haus. Hagel, der die Ernte vernichtet und damit die Lebensmittel verteuert. Oder Stürme, die verheerende Verwüstungen anrichten. Hitze wird für viele Menschen über Leben und Tod entscheiden. Gerade die leichtsinnige mittlere Altersgruppe ist hier gefährdet. Kirchen oder Museen als kühlende Räume zu öffnen und ein paar Trinkbrunnen aufzustellen, ist nur ein schwacher Trost.

Wir dürfen die Augen nicht verschließen. Wir müssen handeln. Eine gut ausgebildete Jugend hilft uns dabei. Deutschland hat einige der besten Ingenieure der Welt. Doch Technik kann nicht alles lösen. Die junge Generation hat in den Zeiten der Corona-Krise viel Rücksicht auf die ältere Generation genommen. Stärken wir sie jetzt, indem wir unser Verhalten ändern. Zu unser aller Wohl und für eine lebenswerte Zukunft.

12 - 2

Thank You For Your Vote!

Sorry You have Already Voted!

Kommentar hinterlassen zu "Klima Krise läuft! | HANDELN JETZT"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*