Unser Wasser

Die direkten Auswirkungen des Tagebaus betreffen die Region von Dormagen bis in die Niederlande.

Unser Fluss, die Niers und der gesamte Naturraum Schwalm-Nette hängen an den RWE-Pumpen.
233 Sümpfungsbrunnen durchziehen die gesamte Region*. Sie führen Wasser in die Landschaften, um diese am Leben zu erhalten. Wie viele es in Mönchengladbach sind, ist nicht bekannt.

Die Regulierungen der verschiedenen Wasserhaushalte sind eine immense Herausforderung mit vielen Unbekannten. Steigendes Grundwasser, Zu- und auch Abflüsse sind zu steuern, um Standfestigkeit des Umlandes und dieWasserqualität zu sichern. Der Wasserdruck aus den entstehenden Seen muss an den Grundwasserspiegel des Umlandes angepasst werden. Sonst besteht die Gefahr der Bodeninstabilität ím Umland.

Die Flutung der Tagebaue über die Pipeline vom Rhein ist sehr umstritten. In jüngster Zeit ist der Tagebau durch illegale Entsorgungen in die Schlagzeilen geraten. Auch ohne diese Zusatzbelastung kann das im Braunkohletagebau häufig vorkommende giftige Pyrit zum Problem werden. Pyrit verwandelt sich in Schwefelsäure bei Kontakt mit Sauerstoff und Wasser. Eine Vermischung von Grund- und somit späteres Trinkwasser ist ein mögliches Szenario.

Experten des BUND schätzen, dass die Ewigkeitskosten in Milliardenhöhe die aktuellen Rücklagen des Unternehmens weit übersteigen und sich über einen Zeitraum von mehreren Hundert Jahren erstrecken. Ob das Unternehmen so lange existiert oder in naher Zukunft bereit sein wird, die Maßnahmen zu tragen, ist nicht abschließend geklärt. Die Ruhrkohle AG-Stiftung im Saarland versucht schon heute, die Ewigkeitskosten für die Pumpen aus dem Steinkohlebergbau auf die Verbände abzuwälzen oder die Pumpen abzustellen. Es ist zu befürchten, dass sich RWE bereits jetzt von den Kosten der Rheinwassernutzung zur Befüllung des Tagebaues zu entlasten versucht.

Während ein ehem. Mönchengladbacher Baudezernent schon von einem Hotel am See träumte, rutschen die Böschungen in den ehemaligen Braunkohlegebieten der Lausitz auch nach 30 Jahren noch. Hier liegen die tiefsten Löcher bei etwa 120 Meter. Bei uns im Rheinischen Revier sind es bis zu 400 Meter. Das ist in Europa einmalig. Alle Maßnahmen beruhen auf Berechnungen und theoretischen Annahmen.
Bergschäden gibt es schon heute in der Region. Ein prominentes Beispiel für einen Bergschaden in unserer Stadt ist die Pfarrkirche St. Margaretha in Hockstein. Sie wurde auf Kosten des RWE aufwändig saniert. Wer die Örtlichkeiten rund um Lützerath kennt, kann sehen, wie nahe bewohnte Häuser am Abgrund stehen. Ob die Standsicherheit der Gebäude noch gegeben ist, ist auch eine Frage der Wasserregulierung. Gerade einmal ca. 10% der Bergschäden werden anerkannt.

Aus unserer Stadt wird Frau Barbara Weinthal, Leiterin des Fachbereichs Umwelt, an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Sie beschäftigt sich seit langem mit den Folgen und Auswirkungen des Tagebaus. Weitere Experten aus den umliegenden Gemeinden sind eingeladen. Man darf gespannt sein auf eine rege Diskussion und Lösungsansätze abseits derer von RWE favorisierten.

Betroffen sind wir alle. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Wasser aus dem Wasserhahn oder aus dem Brunnen im Garten kommt. Die Bürgerinnen und Bürger sollen über Möglichkeiten und Lösungen informiert werden.  Viele Fragen zu Wasserqualität, Menge und Kosten sind offen.

Die Politik ist gefordert, im Interesse der Bevölkerung Antworten zu finden. Diese Antworten sind meist leichter gegen einen Konzern durchzusetzen, mit einer breiten Öffentlichkeit im Rücken.
Dies haben die Demonstrationen in Lützerath gezeigt. Weiterhin steht die Reputation von RWE auf dem Spiel.

*Quelle BUND

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