Bezahlbarer Wohnraum – über den Tellerrand schauen

Nicht jedermanns Sache ist es, sich einen Antragstext von Andersdenkenden zweimal anhören zu müssen, oder über diesen Antrag gar zu diskutieren. Das gilt vor allem für die GroKo-Politiker in Mönchengladbach. Erst recht dann, wenn der Antrag den eigenen Interessen entgegen steht.
Dr. Schlegelmilch mag sich am vergangenen Donnerstag innerlich heftig geschüttelt haben. Diesen Eindruck vermittelte er durch seinen verbalen Ausrutscher, als er dem Grünen-Politiker vorwarf, er habe doch schon im Hauptausschuss den gleichen Antrag vorgetragen. So etwas kann man als “Rechte beschneiden wollen“ abtun.

Worum es ging? Es geht um die Bebauung der City-Ost. Verwaltung und Groko wollen mit dem Investor Nordic Seeding GmbH die notwendige Planung durchführen und haben es auch in der besagten Sitzung des Stadtrates so beschlossen.
Dieser Investor plant nach eigener Darstellung für seine erklärte Zielgruppe “unterer und gehobener Mittelstand“. Er behauptet mündlich, auch bezahlbaren Wohnraum in seiner Planung zu berücksichtigen. Auf freiwilliger Basis, ohne jegliche rechtliche Verpflichtung.

Genau das ist der Zankapfel des gesamten Projektes.
Der Investor will seine Ankündigen durch seinen Projektleiter nicht in einen entsprechenden Vertrag münden lassen.
Diesen Vertrauensvorschuss wollen nicht alle Parteien einräumen. Warum auch.
In unserer Rechts-Gesellschaft gelten nun mal nur rechtsgültige Verträge.

Nordic Seeding GmbH geht zur Zeit keine Verpflichtungen ein, die Entscheidung der GroKo ebnete ihm den Weg zur Planung nach Gutdünken.
Wohnraum für wirtschaftlich nicht so starke Menschen und Familien gehört nicht dazu.
Die Fachwelt Architektur scheint gespalten. Es gibt auch andere Möglichkeiten, eine Ausstellung in Essen macht dies sehr deutlich.
Hören sie selbst. Ein Podcast des WDR.

Ein Video zur Ausstellung sehen sie hier. 

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