Ehrenamt Vogelrettung: Ein Küken braucht Hilfe

Ein SpatzenkükenEin Spatzenküken wurde gerettet. Foto: Silvia Erbrath

Es ist schon spät am Abend als wir in die Straße einbiegen um den kleinen Schreihals abzugeben.

Ein Spatzenküken ist aus seinem Nest gefallen und in einem Blumenkasten etwa 9 Meter tiefer gelandet. Dort schrie es nun aus Leibeskräften um sein Leben. Hunger, Durst und Kälte drohten es zu töten.
Die Vogelrettung Mönchengladbach e.V. reagierte zu später Stunde auf unsere Bitte, den kleinen Spatz noch in erfahrene Obhut geben zu dürfen. Mit einem Einweghandschuh, zur Wärmeflasche umfunktioniert, in einem kleinen Karton hat er diese Reise gut überstanden. Eine Woche später hat er schon deutlich mehr Federn als auf dem obigen Bild. Bald darf er in die Freiheit entlassen werden.
Es sind nur wenige Privatpersonen, die dieses Ehrenamt in ihrer Freizeit ausüben. Neben Beruf und Familie müssen die Küken mindestens alle zwei Stunden gefüttert werden, viele sogar öfter. Und das von 6 bis 22 Uhr. Es kostet Schlaf, Geld und Nerven. Manche Eltern können nachempfinden, wieviel Kraft das kostet.

Wie wertvoll diese Arbeit ist, zeigen die Warnungen der Wissenschaftler und Naturschutzverbände, die immer wieder beklagen wie schlecht es um unsere Natur steht. Ornithologen beklagen seit langem den Rückgang der Vogelpopulationen weltweit und auch hier in Mönchengladbach.
Lebensräume werden immer mehr zerstört. Hecken werden, trotz Verbots, zu spät im Jahr geschnitten und sogar ganze Nester mit Küken werden bei der Wildvogelrettung abgegeben. Der verbildetet Schönheitswahn unserer Gesellschaft hat es geschafft, aus intakten Ökosystemen Rasenwüsten mit Hecken oder Plastikzäunen zu schaffen, die nur noch minimalistisch anderes Leben zulassen. Einheimische Wildblumen im Garten blühen zu lassen und den Rasen vernünftigerweise nicht jede Woche zu mähen halten nur wenige aus, unter den verächtlichen Blicken der Nachbarn.

Die Wildvogelrettung empfiehlt daher eine ganzjährige Fütterung, um eine geringe Chance zu haben, den Bestand nicht weiter zu dezimieren. Dies ist jedoch nur ein schlechter Ersatz für natürliche Nahrungsquellen und Lebensräume. In den modernen Gärten, die eher erweiterte Wohnzimmer sind, verhungern die Tiere.
Eine weitere Bedrohung stellen freilaufende Katzen dar. Selbst wenn sie die kleinen Küken nur aus dem Nest räubern und im Maul festhalten, haben die Küken keine Überlebenschance mehr.
Nach Schätzungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) werden jährlich 200 Millionen Vögel von Katzen getötet.
Hier stellt sich wieder einmal die Frage: Was ist uns die Natur und ihre Bewohner wert?
Eine Spende auf das Konto der Wildvogelrettung Mönchengladbach e.V. wäre ein Anfang, um ein wertvolles Ehrenamt zu unterstützen. 
Informationen zur Hilfe und die Kontonummer finden Sie auf der Seite der www.wildvogelrettung.de.

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