Gedenkfeier anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht
„Nie wieder schweigen“

Oberbürgermeister Reiners spricht anlässlich des 80. Jahrestages der Reichsprogromnacht

Am Mahnmal für die Gladbacher Synagoge an der Blücherstraße erinnerte Oberbürgermeister Reiners an die schrecklichen Geschehnisse des 9. Novembers 1938.

Etwa 300 Teilnehmer waren am frühen Nachmittag zur Gedenkstätte gekommen, die meisten nahmen auch an der anschließenden Gedenkfeier in der Synagoge teil.

Die Synagoge stand am 9. November 1938 in Flammen, die Feuerwehrmänner löschten nicht. Sie lachten gemeinsam mit anwesenden Polizisten. Niemand half.

So wurde es überliefert von einem zwölfjährigen Schüler, von Paul-Gerhard.

„Nie wieder dürfen Menschenrechte verletzt werden“, mahnte Reiners.

Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Leah Floh

„Die schmerzhaften Wunden öffnen sich, sie schließen sich und öffnen sich wieder“, begann die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Leah Floh ihr Ansprache, die einer Anklage gleichkam. Sie habe lange überlegt, ob sie im Namen der 6 Millionen getöteten Juden sprechen dürfe. Sie kam zu dem Schluß, ja, sie habe ein Recht dazu. Sie sei eine Nachfolgerin dieser 6 Millionen Juden.
Lea Floh fragt, wo sind die christlichen Werte, die aus den jüdischen Werten entstanden sind? Nach 80 Jahren wieder Antisemitismus, der nie weg war?
Gibt es Israel-Freunde in Deutschland fragt sie und antwortet selbst mit:“ Ja, aber zu wenige“. Sie spricht auch vom Konflikt des jüdischen Staates mit den Palästinensern im nahen Osten. Sie erwartet mehr Verständnis für das Verhalten Israels.
Sie ist überzeugt, dass jede nachfolgende Generation in Deutschland kollektiv und einzeln die Verantwortung zu übernehmen hat für die Greueltaten an den Juden im Nationalsozialismus bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.

Am Samstag, 10. November laden alle auch zu einem ökumenischen Mahn- und Gedenkgottesdienst um 17 Uhr in der Citykirche ein.

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