Posse Hindenburgstraße – nächster Akt

Immer dann, wenn es in Mönchengladbach Spitz auf Knopf steht, egal ob für oder gegen irgendjemanden, wird ein kostspieliges Gutachten in Auftrag gegeben.
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist immer ein und derselbe: Lieferung von Argumenten zur Durchführung oder Ablehnung einer möglicherweise sinnvollen/sinnlosen Maßnahme.
So auch aktuell bei der Frage: Wie soll der zukünftige Busverkehr auf der Hindenburgstraße, der Vorzeige-Einkaufs-Meile in Mönchengladbach, gestaltet werden.

Bisher stand immer eine Antwort im Raum: Besser als bisher.
Nun scheint festzustehen: Alles wie gehabt, es bleibt so katastrophal wie es ist.

2011: wahlwirksame Befragung von Brgern auf der Hindenburgstraße in MG

2011: wahlwirksame Befragung von Bürgern auf der Hindenburgstraße in MG

Was hatten sie nicht alles versprochen, die Wahlkämpfer der CDU um unseren jetzigen OB Reiners.
Schon 2011 hatte er sich aktiv an einer Bürgerbefragung beteiligt, hatte gemeinsam mit seinen Parteifreunden zugesagt, sich zukünftig um die von den Bürgern gewollte Verbesserung (sprich: weniger Busverkehr) einzusetzen.
Die Situation auf der Hindenburgstr. hat sich nicht geändert, die Situation in der Stadtspitze schon und bei der politischen Ratsmehrheit erst recht.
Entgegen der Situation in 2011 hat nun die CDU/SPD das Sagen, die NEW als Stadttochter hat einen CDU-dominierten Aufsichtsrat, nimmt man mal das SPD-Mitglied Felix Heinrichs aus der Betrachtung raus.

Dass die NEW-Führung dabei nur an ihre wirtschaftlichen Vorteile denkt, ist schon wieder fast nachvollziehbar, ihr ist hier der Bürgerwille fremd. Das Ansehen steigernde Auftreten als Sponsor will schließlich in barer „Fahrgastmünze“ erst einmal verdient werden.
Die CDU als scheinbarer Vertreter der einheimischen Wirtschaft und damit als Unterstützer der ansässigen Händler auf der Vorzeige-Meile mit der hohen Verweil-Qualität inmitten hoher Abgas- und Lärmbelastung , benötigt zur Ablehnung jedweder Verbesserung nur ein einziges Totschlagargument: Kosten.

Wozu dann nun noch der neue teure Platz vor dem Sonnenhaus gegenüber dem Minto?
Wer will sich dort in der Außengastronomie mit Schmutz und Gestank verwöhnen lassen?
Dazu werden die erhofften „Auswärtigen“ sicher aus aller Welt anreisen wollen.

Vorbei ist es mit dem Schmusekurs, nun müssen Vorbereitungsmaßnahmen für das „Seasons“ im JHQ angegangen werden. Die kosten Geld. Da ist kein Platz mehr für Bürgerwillen.
Vergessen sind auch alle bisherigen Vorschläge aus der Bürgerschaft zur Verbesserung der Situation.
Diesen Menschen wird bewußt vor den Kopf gestoßen.

Bis zur nächsten Wahl.
Das es besser, nämlich mit weniger Busverkehr geht, ist am Samstag bereits zu erleben. Der Busverkehr wird zum Wohle der Händler und ihres Umsatzes umgeleitet. Das verursacht zwar Kosten, darüber wird aber nicht geredet, weil alternativlos?

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2 Kommentare zu "Posse Hindenburgstraße – nächster Akt"

  1. Ein Bürger | 8. Oktober 2015 um 23:07 |

    Das kann ja noch heiter werden, aber lt. Politik ist noch nichts entschieden.
    Wie kann es sein: da wird ein sogenannter Fach-Arbeitskreis eingesetzt und dieser soll Entscheidungen für MG treffen? Wozu haben wir den Stadtrat und den Bauausschuss?

    Ein sogennater Facharbeitskreis wie er hier beteiligt war ist doch lediglich eine Gruppierung aus lauter Lobbyisten:
    IHK,City Management, Geschäftsführung Galeria Kaufhof,= alles Wirtschaftsvertreter;
    Pro Bahn, ARGE der Behindertenverbände = was haben die dort mitreden?
    Wo waren Interessenvertreter der 250.000 Bürger?

  2. Martin Heinen | 8. Oktober 2015 um 15:50 |

    Ich stimme großen Teilen Ihres Kommentars mit Nachdruck zu, Herr Wendler. Ich kann Sie aber an einer Stelle beruhigen:

    Auch wenn der ein oder andere es vielleicht anders möchte und hier und dort schon finale Entscheidungen publiziert worden sind, wird nach Recht und Gesetz eine definitve Entscheidung hierüber noch immer im Planungs- und Bauausschuss bzw. im Rat getroffen.

    Mir liegt im Gegesantz zu manchem Insider noch kein Gutachten vor. Ich möchte schon nachlesen, ob eine Behauptung, dass bspw. Kosten verursacht werden, auch stichhaltig belegt ist oder sprechen wir nur von gut argumentierten (gefälligen) Spekulationen? Ich möchte wissen, sind die Interessen der Anwohner auf der Hindenburgstr. (deren Interessen habe ich nämlich in den Gremien zu verteten) in Bezug auf Lärmschutz etc. berücksichtigt? Ich möchte wissen, ist das Thema der Aufenthaltqualität für ALLE Bürger berücksichtigt?

    All das und mehr werde ich jedoch erst beurteilen können, wenn das Gutachten vorliegt. So werden es wohl auch die anderen Ausschuss- / Rtasmitglieder sehen. Im Anschluss daran wird dann eine rechtsverbindliche Abstimmung herbei geführt, die es bislang an keiner Stelle gegeben hat.

    Vielleicht sollte sich gerade Letzteres mancher lokalpolitischer Akteur mal hinter die Ohren schreiben, bevor er wider besseren Wissens in den Sozialen Medien Diskussionen für beendet erklärt…

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