Arbeitgeberverband Pflege wehrt sich gegen Tarifverträge
Was ist uns gute Pflege wert?

Den Lobbyisten der privaten Pflegeunternehmen geht es um Gewinne

Verdi

Der Arbeitgeberverband Pflege will sich mit „allen Mitteln“ gegen Tarifverträge in seiner Branche wehren. Durch die Pläne der beiden SPD-geführten Bundesländer Brandenburg und Niedersachsen drohe eine Kostenexplosion, sagte der Präsident des Verbandes, Thomas Greiner, in Berlin. Adäquate Pflege werde nicht mehr erschwinglich. Zudem rechne er damit, dass wegen des möglichen Tarifvertrags ambulante Dienste auf dem flachen Land schließen müssten. Die Branche sei zu heterogen, deshalb sei ein allgemeingültiger Tarifvertrag unverantwortlich, erklärte Greiner weiter.
Seit dem 1. Juli 2013 bekommen Pflegehilfskräfte einen Mindestlohn von acht Euro (Ost) und neun Euro (West). Damit stieg der Stundenlohn um lediglich 25 Cent.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) widersprach der Darstellung.
„Im Vergleich zu anderen qualifizierten Tätigkeiten wird die Altenpflege häufig zu schlecht bezahlt, weil sich gerade die privaten Arbeitgeber weigern, Tarifverträge abzuschließen“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.
Altenpflege sei eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Die psychische und physische Belastung sei groß. Das müsse entsprechend honoriert werden.
Dagegen versuchten die privaten Träger, sich durch niedrige Löhne Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, so Bühler.
Die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im Jahr 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) zusammengeschlossen. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen Interessen von über dreißig der namhaftesten Unternehmensgruppen der Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 8.000 Unternehmen im bpa repräsentiert er rund 240.000 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter.

 

 

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