Stadt wird die Förderschulen neu ordnen – Entscheidung im Stadtrat am 17. Dezember

600px-Deutsches_Bildungssystem-quer_svgDer Rechtsanspruch auf das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung hat massive Auswirkungen auf die Förderschullandschaft.

In den kommenden Jahren werden deutlich weniger Eltern ihre Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, insbesondere mit den Förderschwerpunkten Sprache, Lernen sowie Emotionale und soziale Entwicklung, an Förderschulen anmelden.

Da auch die Verordnung über die Mindestgrößen der Förderschulen neu gefasst wurde, sind einige Förderschulen schon jetzt in ihrem Bestand gefährdet.
Damit es nicht zu ungesteuerten Schulschließungen kommt, schlägt die Stadtverwaltung vor, die Förderschullandschaft völlig neu zu ordnen. Die schulorganisatorischen Maßnahmen sollen zum Beginn des nächsten Schuljahres greifen.
Die Entscheidung im Stadtrat soll am 17. Dezember fallen.

Nicht davon betroffen sind die beiden städtischen Förderschulen Dahlener Straße und Herman van Veen (Hardt): Die Verwaltung geht davon aus, dass Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung und Körperlich-motorische Entwicklung auch in Zukunft voraussichtlich mehrheitlich weiterhin entsprechende Förderschulen besuchen werden. Sie können zumindest mittelfristig erhalten bleiben.

Unübersehbar ist jedoch der Schülerschwund an den Förderschulen mit den Schwerpunkten Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung sowie Lernen. Zurzeit besuchen noch 744 Schülerinnen und Schüler eine solche Förderschule, Im Schuljahr 2019/20 werden es voraussichtlich nur noch 528 Kinder sein. Schon heute erreichen die Förderschulen Anne Frank, Rheydt und Wiedemannstraße die Mindestgröße von 144 Schülern nur knapp. Die Gefahr besteht, dass sie von rechts schon im nächsten Schuljahr geschlossen werden müssen. Deshalb will die Verwaltung eine Reihe von bisher selbständigen Förderschulen auflösen und sie zu zwei großen Förderschulzentren zusammenfassen.

Der Verwaltungsvorschlag sieht vor, die Die Anne-Frank-Förderschule, die Förderschule Rheydt, die Förderschule Wiedemannstraße, die Peter-Ustinov-Schule und die James Krüss Schule zum Schuljahr 2015/16 vollständig aufzulösen. Gleichzeitig werden zwei neue Verbundförderschulen eingerichtet: Die Förderschule Mönchengladbach-Nord mit dem Hauptstandort Myllendonker Straße 121 und den Teilstandorten Heidegrund 15-19 sowie Kabelstraße 63, sowie die Förderschule Mönchengladbach-Süd mit dem Hauptstandort Frankfurter Straße 12 und den Teilstandorten Wilhelm-Strauß-Straße 94, Wiedemannstraße 42 und von-der Helm-Straße 198. An der von-der-Helm-Straße sollen Schülerinnen und Schüler mit einem besonders ausgeprägten und umfassenden Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung unterrichtet werden. Sollte dies nötig sein, wird auch an der Förderschule Mönchengladbach-Nord ein intensivpädagogischer Förderort eingerichtet.

Folgt der Stadtrat dem Förderschulkonzept, können zum Ende des Schuljahres 2014/15 die beiden Standorte Karl-Barthold-Weg 8 und Am Torfbend 17 aufgegeben werden. Sollten die Schülerzahlen weiter sinken, könnten in den darauf folgenden Jahren nach und nach die Schulstandorte Kabelstraße 63, Heidegrund 15, Wiedemannstraße 42 und Wilhelm-Strauß-Straße 94 geschlossen werden.

Die Schulaufsicht für die Förderschulen hält die angestrebte Lösung aus fachlicher Sicht für tragfähig. „Es handelt sich um eine Lösung, die den Eltern über einen langen Zeitraum die Wahlmöglichkeit zwischen der allgemeinen Schule und einem Förderschulangebot in Mönchengladbach bietet“, heißt es in der Stellungnahme zu den Plänen.
(pmg/rü)

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