Das verschmitzte Lächeln hat sich Agnes Nix auch mit hundert Jahren bewahrt. „Dat hab’ ich geschafft“, kommentierte die Bewohnerin des Caritaszentrums Rheydt bestens gelaunt ihren 100. Geburtstag, den sie am Sonntag mit ihrer Familie sowie den Senioren und Mitarbeitern des Altenheims feierte.

Mit einem Gläschen Sekt, Blumen und einem Ständchen gratulierten Einrichtungsleiterin Eveline Hensen und ihr Team der Jubilarin. Seit fünf Jahren wohnt Agnes Nix im Caritaszentrum. Davor lebte sie in einer eigenen Wohnung im Haus ihrer Tochter Helga und ihres Schwiegersohns Hermann Erdmann, bis sie einen Bruch des Oberschenkels erlitt. Inzwischen geht die rüstige Seniorin wieder spazieren.

Als jüngstes von sieben Kindern wuchs Agnes Nix in Viersen auf. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete sie in der Pralinenfabrik von Kaiser’s Kaffee. 1935 heiratete sie ihren Mann Heinrich, einen Maler und Anstreicher, mit dem sie zwei Kinder bekam. 1962 waren die beiden das Königspaar der Schützenbruderschaft St. Helena in Viersen-Ummer. In den 70er Jahren zogen sie nach Mönchengladbach. Im Alter von 64 Jahren starb Heinrich Nix 1978. Seither lebt Agnes Nix allein. Sie hat zwei Enkel und drei Urenkel.

Seit vielen Jahrzehnten pflegt sie ihr Hobby Handarbeiten. Früher traf sie sich einmal in der Woche mit Freundinnen, um gemeinsam zu stricken und zu häkeln. Dabei soll es regelmäßig feucht-fröhlich zugegangen sein, wie ihre Tochter Helga verrät. Mit ihren Freundinnen fuhr Agnes Nix auch regelmäßig nach Düsseldorf ins Café Heinemann – hier war die Gruppe schnell als „die rüstigen Rentnerinnen aus Mönchengladbach“ bekannt.

Inzwischen sind sowohl ihre Freundinnen wie auch ihre sechs Geschwister verstorben. Ihre Fröhlichkeit und Lebensfreude hat sich Agnes Nix erhalten. Sie singt oft und gern – ihr Lieblingslied, „Lasst uns erheben Herz und Stimm’“, erklingt täglich im Caritaszentrum Rheydt. Nach wie vor besucht sie die wöchentliche Kreativgruppe in der Einrichtung.

Im Caritaszentrum ist Agnes Nix die zweite Bewohnerin, die ihren 100. Geburtstag feiern konnte. Dazu hatte das Küchenteam ein festliches Menü mit Schweinefilet, Leipziger Allerlei und Herzoginkartoffeln zubereitet. Den Grund für ihr hohes Alter sieht die Jubilarin jedoch weniger in der Ernährung. „Ich war immer brav“, erklärt sie mit einem Augenzwinkern.