Vier neue Gebäude in Leichtbauweise für 800 Flüchtlinge geplant

Denkmal Flucht

Dienstleistungen wie die Registrierung der Flüchtlinge will die Verwaltung übernehmen.

Die Stadt muss bei der Unterbringung von Flüchtlingen neue Wege gehen.
Wurden in der Vergangenheit Flüchtlinge und Asylsuchende in kleineren Einheiten in Flüchtlingsheimen und Notunterkünften, unter anderem in drei Sporthallen, über das Stadtgebiet verteilt untergebracht, wird bereits in Kürze eine große Lösung umgesetzt werden müssen, die angesichts der dramatisch gestiegenen Zahlen für die Wintermonate eine deutliche Entlastung bringen soll.

Vier größere Häuser in Leichtbauweise, die aus den Niederlanden angeschafft werden, bieten Platz für insgesamt bis zu 800 Flüchtlinge. Die beheizten und mit Sanitäranlagen sowie Duschen ausgestatteten Baukörper sind jeweils mit Vier- und Achtbettzimmern ausgestattet. „Sollten die Flüchtlingszahlen irgendwann einmal sinken, wären wir in der Lage, marode Bauten abzureißen und die Flüchtlinge in den neuen Gebäuden unterzubringen“, betonte Beigeordneter Dr. Gert Fischer gestern in einem Bericht vor dem Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen. Die Kosten für die neue Unterbringung werden einschließlich Erschließung und Einrichtung auf rund sieben Millionen Euro geschätzt. Im Vergleich zur Anmietung ist ein Erwerb mit Blick auf die Lebensdauer der Gebäude die wirtschaftlich günstigere Lösung. „Die Wohnmodule in Leichtbauweise bieten qualitativ einen ordentlichen Standard“, so Dr. Fischer weiter.

Jeweils zwei dieser Bauten werden auf Flächen von rund 8.000 Quadratmetern errichtet. Einer der beiden Standorte steht bereits fest: Zwei Häuser werden im Nordpark gegenüber dem früheren TiN aufgestellt, in dem seit Wochen ebenfalls Flüchtlinge des Landes untergebracht sind. Zusätzlich ist neben den Baukörpern eine etwa 600 Quadratmeter große Halle als Aufenthaltsraum und Versorgungsmöglichkeit der Flüchtlinge über Caterer geplant. Die Stadt hat dem Land das TiN und die benachbarten Gebäude in einer Einheit als Not-Unterkunft von Flüchtlingen angeboten. Die Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung steht kurz bevor. Einen Großteil der Kosten für die Unterbringung übernimmt das Land, während die dort untergebrachten Flüchtlinge auf die Quote der Stadt angerechnet werden. Mit der Errichtung des ersten Standortes gegenüber dem TiN soll bereits in Kürze begonnen werden.

Weiterhin brachte der Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen gestern einstimmig einen Vertragsentwurf zwischen Stadt und Land im Zusammenhang mit der vom Land geplanten und zu betreibenden Erstaufnahmeeinrichtung im JHQ auf den Weg, in der die Stadt wesentliche Dienstleistungen wie die Registrierung der Flüchtlinge übernehmen wird. Beschließt der Rat in seiner nächsten Sitzung den nun ausgearbeiteten Vertrag mit dem Land, wird die Stadt diese Aufgaben ab dem 1. Juni 2016 übernehmen. Konkret geplant und errichtet werden 1.200 Plätze. Die vorhandenen Gebäude werden derzeit vom Land saniert und die dafür notwendige Infrastruktur geschaffen. Sollte es gelingen, dass Teilbereiche der für die neue Landeseinrichtung zur Verfügung stehenden Gebäude vor dem 1. Juni 2016 fertig werden, beabsichtigt das Land, diese zunächst als Notunterkünfte für Flüchtlinge zu nutzen. Darüber hinaus hat Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners die Bezirksregierung Düsseldorf gemeinsam mit der BImA als Grundstückseigentümerin um Prüfung gebeten, ob im JHQ neben der Erstaufnahmeeinrichtung nicht auch noch weitere Gebäudekomplexe zur Unterbringung von Flüchtlingen als Not-Unterkünfte geeignet sind und zur Verfügung gestellt werden können.

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