Jens Voigt über die Tour in Mönchengladbach: „Es wird großartig“

Jens Voigt; Foto: Stadt Mönchengladbach

Der 17-malige Teilnehmer der Tour de France über die Faszination Radrennen und die Tour de France.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Pioniere der Welt in Mönchengladbach“ des Initiativkreises Mönchengladbach machte Radsport-Legende Jens Voigt im Haus Erholung die „Tour“ schon jetzt erlebbar.

Nach seinem Vortrag sprach Moderator Marcel Klein mit Voigt und Ex-Profi Sven Teutenberg, Koordinator des „Grand Departs“ in Düsseldorf, über die Tour, die nach 30 Jahren am 1. Juli erstmals wieder in Deutschland startet und die zweite Etappe, die am 2. Juli von Düsseldorf über Mönchengladbach nach Lüttich führt.

Jens Voigt ist die Tour de France 17 Mal gefahren. Die „Tour der Leiden“, wie sie auch im Volksmund genannt wird, ist die ultimative Herausforderung für alle Profis. „Das Radsportjahr wird eingeteilt in: vor der Tour, die Tour und nach der Tour.“ Im Durchschnitt erreichen mehr als ein Viertel aller Teilnehmer das Ziel in Paris nicht. Voigt selbst kam 14 Mal ins Ziel. Die Radsport-Legende weiß am besten, was diese Rundfahrt für einen Radsportler bedeutet und warum sie so populär ist: „Das ist kein normales Radrennen, sondern ein Abenteuer.“ Wenn die Tour am 2. Juli rund 20 Kilometer durch Mönchengladbach führt, werde halb Europa in der Stadt zu Gast sein. „Es kommen Holländer, Belgier, Briten, Franzosen und viele mehr. Es wird großartig.“ Selbst aus dem fernen Australien würden sich Radsport-Fans auf den Weg machen, um als Zuschauer live dabei zu sein. „Es wird voll werden“, prophezeit der Tour-Veteran, der in seiner Profikarriere rund 850.000 Kilometer mit dem Drahtesel zurückgelegt hat. Seit seiner letzten Teilnahme vor drei Jahren ist Voigt als Kommentator für den amerikanischen Sender NBC immer noch Teil des größten Sportereignisses des Jahres, das im öffentlichen Interesse nur noch von den Olympischen Spielen und der Fußball-WM überboten wird.

Voigt berichtet von der einzigartigen Stimmung: „Man muss als Zuschauer kein Geld zahlen und ist trotzdem ganz nah dran. Viele Fans feiern am Straßenrand ausgelassen und friedlich den ganzen Tag, manche kostümieren sich. Das ist ein Volksfest für die ganze Familie.“

Das kann der Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach nur unterstreichen: „Ich habe die Tour in Frankreich selbst live erlebt. Das ist ein Riesenspektakel“, erklärt Hans Wilhelm Reiners. Für den ersten Bürger der Stadt passt das Radrennen gut zum Image einer Sportstadt: „Wir haben die Borussia, aber auch Großereignisse wie das Ski-Freestyle Festival Ende des letzten Jahres im Hockeypark und jetzt die Tour de France. Das macht uns zur Sportstadt und zeigt: Ja, wir können das.“ Peter Schlipköter, Geschäftsführer der städtischen Marketinggesellschaft, betont die mediale Breitenwirkung dieses Events: „Mehr als 190 Länder berichten von der Tour, viele davon live. Annähernd 2.000 Journalisten begleiten die Tour. Für eine halbe Stunde werden wir uns der ganzen Welt präsentieren können.“

Ex-Profi Sven Teutenberg koordiniert den „Grand Depart“in Düsseldorf und ist zuversichtlich, dass sich Deutschland als wunderbarer Gastgeber präsentieren wird: „Es gibt natürlich noch viele Kleinigkeiten, die zu organisieren sind. Die Tour fährt durch 17 Kommunen, da gibt es jede Menge Abstimmungsbedarf. Wir liegen aber voll im Zeitplan.“ Mönchengladbach sei die erste Stadt gewesen, die nach dem Zuschlag für den Prolog in Düsseldorf ihr Interesse an einer Durchfahrt bekundet hatte. „Die Zusammenarbeit verläuft ausgesprochen gut.“

Und wie wird die zweite Etappe durch Mönchengladbach verlaufen? Jens Voigt prognostiziert ein schnelles Rennen: „Die erste Sprintwertung ist immer etwas Besonderes, daher glaube ich nicht, dass es auf den ersten Kilometern bereits Ausreißer geben wird. Rund fünf Kilometer vor der Sprint-Ziellinie werden sich die Teams mit ihren Sprintern positionieren“, erklärt der 46-Jährige. Das Tempo wird schon auf der Korschenbroicher Straße mit rund 50 km/h rasend schnell sein. Wenn das so genannte Peloton, das Teilnehmerfeld, auf die Bismarckstraße einbiegen wird, können Spitzengeschwindigkeiten von rund 70 km/h erzielt werden. „In Mönchengladbach wird entschieden, wer zum ersten Mal ins grüne Trikot des besten Sprinters schlüpft“, so Voigt.

Insgesamt 20 Kilometer der zweiten Etappe werden durch Mönchengladbach führen. Nach der Sprintwertung auf der Bismarckstraße führt die Strecke auch durch Rheydt, Wickrath und Wanlo. Mehr Infos zum „Tourfieber in Mönchengladbach“ gibt es im Internet unter www.tourfieber.de

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