VdK NRW fordert Steuermittel für eine Pflege-Vollversicherung und die Grundrente

„Das Ziel, mit der Einführung der Pflegeversicherung Armut zu verhindern, ist kläglich gescheitert“, resümierte der Vorsitzende Horst Vöge gestern bei einer Tagung des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. „Während Betroffene für die Heimunterbringung im deutschlandweiten Durchschnitt mittlerweile pro Monat rund 1.830 Euro zuzahlen müssen, liegt der Betrag in unserem Bundesland sogar bei 2.252 Euro.“

Nachdem die Zahlen in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen sind, ist mittlerweile schon jeder dritte Heimbewohner ergänzend auf Sozialhilfe angewiesen. „Allein in NRW haben Ende 2017 mehr als 60.000 Menschen entsprechende Leistungen bezogen. Die Angst, im Pflegefall in Existenznot zu geraten, entsteht nicht ohne Grund“, erklärte Horst Vöge gegenüber den Vorsitzenden von 43 VdK-Kreisverbänden aus ganz NRW, die sich im Mercure Hotel Düsseldorf Süd über die sozialpolitischen Schwerpunkte ihrer Arbeit austauschten.

„Menschenwürdige Pflege darf nicht vom Geldbeutel abhängen“, machte der Landesvorsitzende deutlich und versprach: „Damit steigende Kosten nicht einseitig zu Lasten der Betroffenen gehen, setze ich mich auch als Vizepräsident des VdK Deutschland für eine Pflege-Vollversicherung ein, die die erforderlichen Leistungen solidarisch und generationengerecht abdeckt.“ Die Kosten für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe seien über Steuern zu tragen.

Gleiches gelte im Übrigen für die geplante Grundrente: „Um Menschen zu unterstützen, die im Alter von Armut bedroht sind, setzen wir uns für ein verändertes Finanzierungssystem unseres Sozialstaats ein – beispielsweise in Form einer Digital- und Finanztransaktionssteuer.“ In diesem Zusammenhang verwies Horst Vöge nicht zuletzt auf die Notwendigkeit eines dauerhaften sozialen sowie öffentlich geförderten Arbeitsmarkts: „Mit anständigen Löhnen und mehr Tarifbindung können wir es schaffen, dass Erwerbstätige langfristig automatisch eine Rente oberhalb der Grundsicherung erhalten.“

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