Mobbing-Theaterstück sorgt bei Sechstklässlern für Diskussionsstoff

Foto: Jörn Neumann

Die sechsten Klassen des Math.-Nat. sahen auf Einladung des Initiativkreises Mönchengladbach erst das Theaterstück „r@usgemobbt.de“ im Stream. Danach diskutierten sie mit einer der Schauspielerinnen angeregt über Mobbing, soziale Medien, Respekt und Mut.

Konzentriert, interessiert und engagiert über den Pausengong hinaus – so wünschen sich Lehrer ihre Schüler. Und genauso erlebten die Lehrer der sechsten Klassen des Math.-Nat ihre Schüler am Dienstag und Mittwoch in einer Doppelstunde. Schon beim Stream des Theaterstücks „r@usgemobbt.de“ der Comic on Theaterproduktion merkte man, wie sehr die Schüler die Geschichte um Nik, Nathalie und Lizzie berührte. Bei der anschließenden Diskussion mit Schauspielerin Anna Sander ging es dann ans Eingemachte: Täter, Opfer, Angst und wichtige Helfer in der Not – die
Schüler tauchten tief in das Thema Cybermobbing ein. Im Theaterstück geht es um Nik, der nach einem Umzug an eine neue Schule kommt und allein zu Nathalie, dem bunten Vogel der Klasse, Anschluss findet. Doch ausgerechnet diese Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Denn Nik wird von der älteren Lizzie gemobbt. Erst will sie seine Turnschuhe, dann sein Geld. Und schließlich macht sie Nik zum Mittäter. Nicht mal mehr sein Avatar Salokin, der Nik sonst sicher durch die Cyber- und Gamingwelt begleitet, kann ihm da noch helfen. Und ausgerechnet über Nathalie, die Nik vor Lizzie beschützen wollte, rollt eine Cybermobbing-Welle hinweg. Erst am Ende finden die beiden ein Mittel gegen die Mobberin.

Foto: Jörn Neumann

Wie fühlen sich Opfer und Täter? Was sind ihre Motive? Und wie hätte die Geschichte anders laufen können? Mit viel Feingefühl lotste Schauspielerin Anna Sander im anschließenden Live-Videotalk die Schüler zu den markanten Punkten. Dass etwa beide, Nik und Lizzie, sich daheim aktuell unwohl fühlen, wurde von den Schülern genauso erkannt und eingeordnet wie die Rolle der anderen Klassenmitglieder. „Wer bei Mobbing danebensteht und nichts macht, macht mit“, fasste Anna Sander zusammen.
Es braucht Respekt voreinander und Mut einzuschreiten, damit Mobber keine Chance haben, sagten die Schüler in der Diskussion. Und es braucht das Wissen, wo es Hilfe gibt. „Sprecht in solchen Fällen Erwachsene an, Lehrer, Eltern, im Zweifel auch die Polizei – ihr seid nicht allein“, ermunterte die Schauspielerin die Sechstklässler. Sie gab ihnen auch ganz Handfestes mit auf den Weg. So erklärte Anna Sander den Schülern, was das Recht am eigenen Bild konkret bedeutet.
Geschäftsführer Peter Schlipköter resümierte nach den gelungenen Veranstaltungen: „Wir fühlen uns bestätigt darin, die Produktion, die eigentlich in der Kaiser-Friedrich-Halle zu sehen sein sollte, in Pandemie-Zeiten als Online-Format zu ermöglichen. Die Theaterstücke für Schüler gehören aus gutem Grunde genau wie die Nobelpreisträger-Reihe, die Pioniere und die klassischen Konzerte seit vielen Jahren zum festen Programm, das der Initiativkreis anbietet.“

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