Über 31 Prozent der Arbeitslosen in Mönchengladbach rutscht bei Arbeitslosigkeit direkt in Hartz IV

Der DGB in Mönchengladbach mahnt für die Zeit nach der Bundestagswahl Reformen am Arbeitsmarkt an. „Ein höherer Mindestlohn und ein verbesserter Schutz bei Arbeitslosigkeit gehören für uns dringend in jeden neuen Koalitionsvertrag“, so der Vorsitzende des DGB in Mönchengladbach, Patrick Stock.

Konkret fordert der DGB einen verbesserten Versicherungsschutz bei Arbeitslosigkeit. „Nicht das ungeliebte Hartz-IV-System sondern die Arbeitslosenversicherung muss wieder der Standard werden, der das Risiko bei Arbeitslosigkeit im Regelfall absichert“, fordert Stock. „Dazu müssen mehr Arbeitslose einen Anspruch auf Arbeitslosengeld erhalten und das Geld wenn nötig auch länger gezahlt werden, insbesondere an langjährig Beschäftigte.“

Wie löchrig der soziale Schutz für Arbeitslose ist, zeigten die aktuellen Daten für Mönchengladbach der Agentur für Arbeit. 758 Personen mussten sich im August neu arbeitslos melden. Davon hatten 238 oder 31,4 Prozent keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld und sind direkt im Hartz-IV-System gelandet.

Aber auch für diejenigen, die Arbeitslosengeld erhalten, ist der Schutz vielfach unzureichend, weil die Unterstützung nicht lange genug gewährt wird. So läuft in Mönchengladbach innerhalb eines Jahres bei 1.598 Arbeitslosen der Anspruch auf Arbeitslosengeld aus, bevor ein neuer Arbeitsplatz gefunden wird oder die Betroffenen in Altersrente wechseln. Das sind 22,7 Prozent aller Fälle, bei denen der Arbeitslosengeldbezug endet.

Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine verlässliche soziale Absicherung in Krisenzeiten für die Menschen ist. „Das geht am besten mit einer gestärkten Arbeitslosenversicherung, mit klaren, verbrieften Leistungsansprüchen, guten Förderangeboten und ohne abschreckende Bedürftigkeitsprüfung“, so Stock abschließend.

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