Vom Stiftisch-Humanistischen Gymnasium zum Gardasee – Der Mönchengladbacher Dichter Hans Leifhelm in Heimat und Exil

Der Mönchengladbacher Dichter Hans Leifhelm am Schreibtisch - Photograph unbekannt, Bestand der Theodor-Kramer-Gesellschaft, Wien

Hans Leifhelm wurde 1891 auf dem Hermges geboren und starb 1947 einsam in seinem Exil am Gardasee. Dazwischen liegen Jahre des Unterwegsseins: als Redakteur politischer und kultureller Zeitschriften in Berlin und München, als Arbeitsvermittler und Berufsberater beim Arbeitsamt in Graz, als Leiter einer Wirtschaftsschule in Düsseldorf und schließlich als Lektor für deutsche Sprache an den Universitäten von Palermo und Padua.

Anders als sein Freund aus frühester Jugend, der Kesselschmied Heinrich Lersch, hatte Leifhelm stets Distanz zu den Nationalsozialisten gewahrt.
Wegen seiner Nähe zu den Gewerkschaften 1933 entlassen, stand er auch in der Steiermark und in Italien, wohin er sich mit seiner Familie zurückgezogen hatte, unter der ständigen Beobachtung durch die Gestapo.
1947 erlag er in Riva den Folgen einer Hirnhautentzündung. Leifhelms Gedichte und Erzählungen sind von einer erstaunlichen Aktualität. Sie preisen die Schönheit der Natur und mahnen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihr; sie betonen den Wert der Arbeit und fordern ihre gerechte Verteilung ein.

Mit Hans Leifhelm stellt der Vortrag eine der bedeutendsten literarischen Persönlichkeiten Mönchengladbachs aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg vor. Er schlägt den Bogen von den Orten seiner Kindheit zu seinen letzten Lebensjahren in Italien und zeigt an ausgewählten Texten, dass es sich auch heute noch lohnt, Leifhelm zu lesen.

Den Vortrag hält am Sonntag, 6. März, um 11.30 Uhr Prof. Dr. Ralf Georg Czapla, Universität Heidelberg.

Eine Veranstaltung der Otto von Bylandt-Gesellschaft

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