Dr. Günter Krings und Ansgar Heveling in den Niederlanden und Belgien

Alljährlich zum Volkstrauertag (18. November) rückt die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Während viele dann den Einsatz für heimische Gedenkstätten wahrnehmen, ist ein Hauptaufgabengebiet des Vereins indessen die Pflege von Kriegsgräberstätten im Ausland. Gemeinsam mit Abgeordneten aus dem Landtag Nordrhein-Westfalen, Bürgermeistern und weiteren Vertretern des öffentlichen Lebens besuchten die Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings (Mönchengladbach) und Ansgar Heveling (Krefeld/Neuss) auf Einladung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in dieser Woche Kriegsgräberstätten in den Niederlanden und Belgien.

Unweit der deutschen Grenze bei Venray in den Niederlanden befindet sich die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn.
32 000 Tote aus beiden Weltkriegen sind dort bestattet.
Neben der Kriegsgräberstätte entstand 1982 die erste Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes.

„Die Jugendarbeit des Volksbundes ist beeindruckend.“, erklären Dr. Günter Krings und Ansgar Heveling.
Die Bundestagsabgeordneten: „Es gibt immer weniger unmittelbare Zeitzeugen, die Jugendlichen für Gespräche und die Befassung mit den Geschehnissen um den Ersten und Zweiten Weltkrieg zur Verfügung stehen. Umso wichtiger, dass mit der Jugendbegegnungsstätte an der Kriegsgräberstätte Ysselsteyn ein Ort vorhanden ist, an dem das furchtbare Geschehen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die Gräber fassbar wird. 32 000 Kreuze machen still und regen zum Nachdenken an.“

Im übernächsten Jahr jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Die Gegend um Ypern in Flandern war fast die gesamte Zeit des Ersten Weltkriegs Kampfgebiet. Um die Stadt liegen die Schlachtfelder des verlustreichen Stellungskrieges, der über Jahre währte und um jeden Zentimeter Boden ausgefochten wurde. Ypern selbst, heute eine lebendige flandrische Stadt, wurde dabei zu 100 Prozent zerstört. Im Alltag ist der „Große Krieg“ in Flandern tagtäglich präsent. So wird seit 1928 in Ypern jeden Abend unter großer Beteiligung von Besuchern zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkrieges am Menentor die Zeremonie „Last Post“ begangen. Außerdem zeugen die zahlreichen Kriegsgräberstätten vieler Nationen rund um Ypern davon, wie sehr Flandern vom Ersten Weltkrieg betroffen war.

„Während bei uns der Erste Weltkrieg mehr und mehr ein abstraktes Geschichtsereignis wird, ist die Erinnerung an die Schrecken dieses Krieges hier in Flandern sehr präsent. Die große Zahl an Kriegsgräberstätten verschiedener Nationen zeigt, wie sehr das Land vom Ersten Weltkrieg betroffen war. Hier wird aber auch greifbar, wie wahr der Satz des luxemburgischen Premierministers Jean-Claude Juncker ist, der 2008 sagte: ‚Wer an Europa verzweifelt, der sollte Kriegsgräberstätten besuchen.‘“, so Dr. Günter Krings und Ansgar Heveling.

Für die Besucher aus Deutschland hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. neben der Teilnahme an der Zeremonie „Last Post“ auch Besuche des Tyne-Cot Cemetery, der weltweit größten Commonwealth-Kriegsgräberstätte, sowie der deutschen Kriegsgräberstätte Langemark-Poelkapelle organisiert.

Dr. Günter Krings und Ansgar Heveling, die seit vielen Jahren zum Volkstrauertag Gedenkreden halten, abschließend: „Der tief beeindruckende Besuch der Kriegsgräberstätten in Flandern haben uns noch einmal eine neue Perspektive auf das Geschehene vermittelt. Die unmittelbare Präsenz der Geschehnisse des Ersten Weltkrieges durch die große Zahl von Kriegsgräberstätten rund um Ypern ist ein besonderes Zeichen der Mahnung.“

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