Grüne bezweifeln Abholzungsbegründung

Beim Stichwort „Rasierte Stadt“ reagieren mehr und mehr Bürger dieser Stadt allergisch.
Die städtische Tochtergesellschaft mags hat im vergangenen Jahr 800 Bäume gefällt, weitere 800 sollen dieses Jahr fallen.
Nicht einmal ein Drittel der gefällten Bäume, nämlich 500, sollen als Ersatz dafür gepflanzt werden.
„Die CDU hatte ja das Motto `Saubere Stadt´ ausgegeben“, erinnert sich Grünen-Ratsherr Dr. Boris Wolkowski, Mitglied im Planungsausschuss. „Wir hatten das bisher immer so verstanden, dass die Dreckecken in der Stadt verschwinden sollen. Offensichtlich gehören für die CDU dazu aber vor allem auch Bäume und Grünstreifen“, wundert sich Wolkowski.

Dabei hat das städtische Grün hat vielseitige Funktionen. „Bäume und Sträucher  beeinflussen das Klima, verbessern die Luftqualität, speichern Wasser und bieten Wildtieren Schutz“, sagt Monika Halverscheid, Sprecherin des Ortsverbands Nord der Grünen. „Sie dienen als wirkungsvoller Schall- und Sichtschutz; und der Beitrag des städtischen Grüns gerade auch zur Verbesserung der Luftqualität ist enorm“, sagt sie. „Die Blätter filtern die Luft, die wir atmen, und befreien sie von Staub und anderen Partikeln. Sie absorbieren Kohlendioxid aus der Luft, ebenso andere Umweltgifte wie Ozon, Kohlenmonoxyd und Schwefeldioxid.“

Vor diesem Hintergrund können die Grünen nicht verstehen, wie jüngst nun der Mittelstreifen auf der Viersener Straße mit seinen Bäumen und der dichten Hecke wegrasiert wurde.

Wie es hieß, wurde das Grün angeblich im Zuge der Vorbereitung für die geplante Sanierung der Brücke über die Hermann-Piecq-Anlage beseitigt. „Wie wir nun erfahren haben, soll im Rahmen der Busführungsänderung über die Viersener Straße/Steinmetzstraße jetzt auch der dortige Grünstreifen beseitigt werden, damit die Straße verbreitert werden kann“, sagt Boris Wolkowski.

„Das städtische Grün muss gerettet werden!“, betont Monika Halverscheid, deren Ortsverband sich in diesem Jahr verstärkt um das Thema Ökologie im Stadtraum kümmern will. Das Grün sei von sehr hoher Bedeutung für eine lebenswerte Stadt, da könne es nicht hingenommen werden, dass aus Spargründen nun auch die kleinen Grünflächen im Straßenbereich asphaltiert und versiegelt werden sollen.

Dr. Boris Wolkowski: „Das Leben, Wohnen und Arbeiten in der Innenstadt wird durch solche Maßnahmen nicht unbedingt attraktiver. Solche gestalterische Maßnahmen, die unsere Grünzüge zerstören, indem sie Pflanzen durch Asphalt ersetzen, müssen dringend gestoppt werden.“

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