NRW droht nächstes Brückendesaster im Raum Aachen

Vanessa Odermatt, Jochen Klenner (beide CDU); Lena Zingsheim-Zobel (Grüne); Sie vertreten Mönchengladbach im NRW-LandtagVanessa Odermatt, Jochen Klenner (beide CDU); Lena Zingsheim-Zobel (Grüne); Sie vertreten Mönchengladbach im NRW-Landtag

Wie nun bekannt wurde, sollen zwei Brücken der A44 an den Anschlussstellen Aachen-Lichtenbusch und Aachen-Brand so marode sein, dass sie abgerissen und neugebaut werden müssen.

Für die Bauzeit seien Behelfsbrücken geplant. Das Problem: Über genau diese beiden geschädigten Brücken soll eigentlich der Verkehr der Haarbachtalbrücke an der A 544 umgeleitet werden, die bereits teilgesperrt ist und ebenfalls neu gebaut werden muss. Hierzu erklärt Gordan Dudas, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:

„Wenn die beiden A44-Brücken die Mehrbelastung durch die Umleitung des Verkehrs von der Haarbachtalbrücke nicht aushalten, dann droht der Region Aachen ein Verkehrskollaps wie nach dem Ausfall der Rahmedetalbrücke.

Durch die Sperrung einer Brücke verlagert sich unweigerlich der Verkehr. Die Brücken auf den Ausweichstrecken werden dann umso mehr belastet. Das führt zu einer Kettenreaktion mit der Gefahr, dass auch die beiden A44-Brücken gesperrt werden müssen – und dann droht in der Region um Aachen und mit Auswirkungen für ganz NRW der nächste Verkehrsinfarkt.

Die Landesregierung müsste also hochalarmiert sein. Das Land ist schließlich für den nachgelagerten Verkehr zuständig und muss im Interesse seiner Bürgerinnen und Bürger ein Interesse daran haben, dass der Verkehr auch perspektivisch fließt. Es darf nicht noch eine Region mit Ansage zurückgelassen werden. Aber es ist so wie immer: Die Landesregierung macht sich einen schlanken Fuß und weist jede Verantwortung von sich, obwohl die Zuständigkeit für die Autobahnen noch bis Ende 2020 beim Land lag.

Als gäbe es die Probleme erst seit heute, tut Verkehrsminister Krischer also so, als ginge ihn das alles gar nichts an. Und auch sein Vorgänger, Ministerpräsident Wüst, muss sich fragen lassen, was er für die Brücken-Infrastruktur in seiner Amtszeit als NRW-Verkehrsminister überhaupt getan hat. Offenbar hat er diese Zeit nur abgesessen und sein Nachfolger macht es ihm im Verkehrsbereich jetzt nach.

Was wir jetzt brauchen, ist ein sofortiger Brücken- und Infrastrukturgipfel der Landesregierung, zu dem auch die kommunalen Spitzenverbände, Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter, Straßen NRW und die Autobahn GmbH, Umweltverbände und die Politik eingeladen werden müssen. Sollte es zu einem weiteren Kollaps kommen, dann ist die jetzige Landesregierung dafür in der Verantwortung.“ 

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1 Kommentar zu "NRW droht nächstes Brückendesaster im Raum Aachen"

  1. Was in den letzten mindestens 20 Jahren überhaupt mit riesigen Summen passiert ist, die eigentlich für Erhaltung des Bestandes, bzw. Neubau, wenn nötig, gemacht wurde, ist mir schleierhaft. Auf die jetztige Regierung einzuprügeln, wie man immer wieder erleben darf, ist schlicht und einfach zu billig. Auf ein derartiges Erbe würde wohl jeder gerne verzichten.

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