Wie die AWO Mönchengladbach bei „Corona-Stress“ in Familien hilft!

Zu Hause leben, arbeiten, Kinder betreuen und unterrichten – viele Eltern fühlen sich derzeit überfordert.

Die AWO-Fachkräfte helfen Eltern am Telefon und auch weiterhin „Face to Face“, wie man in diesen Tagen mit Angst, Streit und Stress umgeht.

Das Kontaktverbot und die damit einhergehende Isolation ist derzeit für viele Familien und Beziehungen ein Stresstest. Die AWO Sozialarbeiterin Maren Kötter kennt die Probleme, die derzeit viele Eltern haben. „Sportvereine haben ihren Betrieb eingestellt, Schwimmbäder sind geschlossen und auch auf den Spielplatz darf man nicht mehr. Der Kontakt zu den Großeltern ist wegen der Ansteckungsgefahr tabu. Das bedeutet, dass bei vielen Familien zu Hause der Lagerkoller entsteht, weil die Möglichkeiten fehlen, sich mal aus dem Weg zu gehen oder die Kinder zu beschäftigen.“ Vor allem Mütter, die sich nach wie vor vorrangig um die Betreuung der Kinder kümmern, sind herausgefordert und mit Alltagssituationen überlastet. „Elternteile, die gerade den Tag nicht gut herumbekommen, denen Homeschooling, Homeoffice, Haushalt und die Angst um das „Corona Virus“ über den Kopf wachsen, können uns gerne anrufen und uns ihre Sorgen, Nöte und Ängste mitteilen,“ sagt Maren Kötter weiter. Insbesondere wenn nächste Woche die Osterferien starten und dadurch die Aufgaben wegfallen, die die Schulen den Kindern bereitstellen, ist zumindest ein fester „Tagesordnungspunkt“ für viele Familien gestrichen. „Langeweile ist vorprogrammiert. Die Unzufriedenheit könnte noch mehr steigen und das könnte für noch mehr Konfliktpotential sorgen“, so die Sozialarbeiterin der AWO.

Die drei Vollzeit-Fachkräfte der Erziehungsberatungsstelle der AWO sind aber auch während der „Corona Krise“ auf der Brandenberger Straße 7 in Mönchengladbach anzutreffen. „Wir beraten Eltern mit Problemen natürlich weiterhin hier vor Ort, unter Berücksichtigung der nötigen Hygienevorschriften. Wir stehen aber auch per Video-Telefonie mit Kundinnen und Kunden in Kontakt. Denn manchmal ist es wichtig, einfach mal ein anderes Gesicht zu sehen,“ so Kötter weiter.

Das Angebot der Erziehungsberatungsstelle richtet sich in diesen Tagen auch gezielt an Frauen, die häusliche Gewalt erleben. „Frauen, die derzeit nicht arbeiten gehen, sind ihren gewaltbereiten Beziehungspartnern „24/7“ ausgeliefert. Gerade diesen Frauen möchten wir sagen: wir helfen Euch! Schreibt uns gerne auch eine E-Mail. Das ist diskreter als ein Anruf“, weiß Maren Kötter von der AWO.

Auch die Fachkräfte der „Ambulanten Erziehungshilfen“ der AWO, in Mönchengladbach und Dormagen, sind nach wie vor im Einsatz. „Für viele Kinder sind die Ausgangsbeschränkungen eine Katastrophe. Weil Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen für Kinder nicht systemrelevanter Berufsgruppen geschlossen sind, fallen Orte weg, an denen Gewalt und Missbrauch an Kindern entdeckt werden können“, sagt Simon Kölling, der Leiter der Ambulanten Erziehungshilfen der AWO. Er und sein Team betreut Familien, in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Mönchengladbach, die ganz intensive Unterstützung benötigen. „Wir haben die Hausbesuche zwar auf das Nötigste beschränkt, wir müssen aber trotzdem sicher gehen, dass es den Kindern gut geht und sie gut versorgt sind. Deshalb bieten wir den Kundinnen und Kunden an, gemeinsam spazieren zu gehen, mit Video zu telefonieren oder uns Fotos per Direktnachricht zu schicken.“

Allgemein stellt Simon Kölling aber fest, dass viele Familien, die Erziehungshilfen durch die AWO bekommen, mehr Bedarf haben, sich auszutauschen. „Wir sind auf deren Wunsch nahezu täglich mit einigen Familien in Kontakt. Das zeigt uns, dass die Familien uns vertrauen. Wir helfen ihnen zum Beispiel den Tag zu strukturieren, damit nicht von morgens bis abends der Fernseher läuft.“

Gut angenommen werden auch die „#wirbleibenzuhause-Tipps gegen Langeweile“, die die Fachkräfte aus den Kitas und „OGS“ gerade auf den Social-Media-Kanälen der AWO veröffentlichen, so Kölling weiter.

Das kostenlose Krisentelefon der AWO hat die Telefonnummer 02166/399 67 300. Per E-Mail ist die AWO Sozialarbeiterin Maren Kötter unter mkoetter@awo.mg erreichbar.
Die Erziehungsberatungsstelle ist montags bis donnerstags von 8:30 Uhr bis 17 Uhr besetzt. Freitags von 8:30 Uhr bis 13:00 Uhr.
Bei unaufschiebbaren Notfällen stehen die AWO Kolleginnen und Kollegen auch außerhalb dieser Zeiten zur Verfügung.

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