Stadterneuerungsprozess in der Mönchengladbacher Innenstadt –
Bürger können sich ab heute aktiv einbringen

Nach dem Vorbild des Stadtumbaus in der Rheydter Innenstadt (Soziale Stadt Rheydt) soll in den kommenden Jahren auch die Innenstadt von Mönchengladbach auf Vordermann gebracht werden. Für das 240 Hektar große Areal im Bereich zwischen City-Ost, Croonsvietel, Westend und Geropark ist ein Integriertes Handlungskonzept zu erarbeiten, um Fördermittel für entsprechende Maßnahmen im Untersuchungsgebiet zu erhalten.

Gestern fand im Math.Nat.-Gymnasium die Auftaktveranstaltung für das breit angelegte Beteiligungsverfahren statt. „Das Ergebnis in Rheydt kann sich sehen lassen. Hier hat sich dank einer großen Bürgerbeteiligung die Innenstadt zum Positiven gewandelt. Ein Prozess, der aktuell noch fortgesetzt wird. Eine ebenso rege Beteilung der Bürgerschaft wünsche ich mich auch für das Projekt in Mönchengladbach“, betonte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners bei der Begrüßung in der voll besetzten Aula.

„Der Weg kann nur gelingen, wenn wir ihn kooperativ gehen. Es ist eine glückliche Fügung, wenn wir gemeinsam den Prozess der Umgestaltung in der aktuellen positiven Aufbruchstimmung starten und ein intelligentes wie tragfähiges Konzept erarbeiten, das auch vom Fördergeber akzeptiert wird“, sagte Dr. Gregor Bonin, Beigeordneter für Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt, der gemeinsam mit Projektleiter Kajetan Lis und den begleitenden Expertenbüros steg, Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft NRW, und urbanista Hintergründe und Verfahren des Stadtumbauprojektes vorstellte und das Untersuchungsgebiet umriss.

Jens Cüppers, steg-Geschäftsführer und spezialisiert auf Entwicklungskonzepte für Quartiere, kennt Mönchengladbach bereits aus der Vergangenheit, schließlich war er vor Jahren zusammen mit Prof. Kunibert Wachten maßgeblich am Innenstadtkonzept Rheydt beteiligt. „Wir sehen sie als Bürger und Experten vor Ort, die uns wichtige Hinweise geben können, wie sich die Innenstadt verändern soll“, betonte er.

Bis zum 30. April können Bürger auf der Online-Plattform unter www.innenstadt-dialog-mg.de konkrete Vorschläge, Anregungen und Kritik anhand virtueller Stecknadeln in der Art eines offenen Forums eintragen.
Was soll sich ändern, wo fehlt was und was läuft gut?
Fragen, zu denen die Teilnehmer auf der Online-Plattform konkrete Antworten setzen können, die später im Prozess für das Integrierte Handlungskonzept mit einfließen sollen. Die Bandbreite der Themenfelder ist dabei breit gestreut und reicht von Wohnen über Arbeiten, Grün und Freiraum bis zu Bildung, Kultur und Sport.

– Was macht Wohnen in der Innenstadt aus, gibt es hier weitere Bedarfe?
– Wie ist mit dem veränderten Einkaufsverhalten und dem Leerstand in bestimmten Lagen umzugehen?
– Sind die Freizeitangebote vor dem Hintergrund des demografischen Wandels noch zukunftsfähig?
– Wie werden die Freiräume und Grünflächen von den unterschiedlichen Altersgruppen genutzt?

Vorstellung des Projektes mit
Projektleiter Kajetan Lis vom Fachbereich Stadtentwicklung und Planung. (Mitte)

Fragen über Fragen, zu denen sich die Teilnehmer der Online-Plattform äußern können. „Wir wollen nicht nur mit der Bürgerschaft in den konstruktiven Dialog treten, sondern etwas im positiven Sinne bewegen“, betonte Projektleiter Kajetan Lis, der den Prozess Soziale Stadt Rheydt erfolgreich begleitet und bereits seine Diplom-Arbeit zum Thema „Belebung der Mönchengladbacher Innenstadt“ geschrieben hat. Mit der Thematik ist er demnach bestens vertraut.

Neben dem Online-Dialog sind Experten-Workshops und mehrere Stadtchecks geplant, bei denen die Bürger sich zu den beiden Fragen „Was soll so bleiben?“ und „Was soll sich ändern?“ äußern können.

 

Die ersten Stadtchecks finden am 16. Februar vor dem Hauptbahnhof Mönchengladbach und am 17. Februar vor dem Minto statt.
(pmg)

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1 Kommentar zu "Stadterneuerungsprozess in der Mönchengladbacher Innenstadt –
Bürger können sich ab heute aktiv einbringen"

  1. Susanne Scheider | 4. Februar 2017 um 10:49 |

    Eine Plattform für die Betroffenen – eine grandiose Idee, die vielleicht schon vor 40 Jahren so manchen städtebaulichen Missgriff hätte verhindern können! So z.B. die Gestaltung des Europa- und Bismarckplatzes. Insbesondere der Bismarckplatz, früher ein Arreal zum Ausruhen nach dem Einkaufen mit roten Sandstein-Springbrunnen und wunderschönen Arcaden mit Blauregen,hat gezeigt, dass glatter schwarzer Stein und Stahl vielleicht edel aussehen, aber keine Spur von Gemütlichkeit vermitteln können. Man sollte demnächst also auch über Materialien nachdenken! Konkret kommt mir als Erstes etwas ganz Wichtiges in den Sinn: wenn MG nach erfolgter Verschönerung eine Aussenwirkung erzielen möchte, ist eines Unerlässlich und sofort in die Planung zu geben: der Anschluss unserer wirklich guten Hochschule an die Bahnlinie zwischen RY und MG! Dieses Projekt war damals angedacht, jedoch wieder verworfen worden, ohne, dass die Begründung schlüssig gewesen wäre. Eine Bahnplattform an bereits vorhanderner Strecke zu bauen, kann die Welt nicht kosten! Die Studentenzahl in MG wächst stetig, da können die Verkehrsanbindungen nicht auf Provinzniveau bleiben! Auf diese Weise kann MG dann auch als Bildungs-Stadt mitreden und hat durch die Verschönerungen gleich noch etwas fürs Auge zu bieten. Mit der Kultur klappt es in den letzten Jahren auch schon besser, jetzt fehlen noch bessere Verbindungen zwischen MG und Ry. Ich wünsche dem neuen Team viel Erfolg und den Bürgern viele kreative, durchsetzbare Ideen!

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