Die Mainau und Bettina Gräfin Bernadotte – Eine deutsch-schwedische Geschichte

Bettina Gräfin Bernadotte kommt nach Mönchengladbach. Unsere Stadt hat ihr die „Goldene Blume“ zugedacht. Die Gräfin weiß dies zu schätzen. Auf dem Schloss der Insel Mainau im Bodensee mit ihren Geschwistern aufgewachsen, entdeckte sie nicht nur ihre Leidenschaft für Kunst und Fremdsprachen. Den Kontakt mit Menschen liebt sie – bis heute ihr besonderes Anliegen. Sie lebt nicht zurückgezogen in ihrer Komfort-Zone am Bodensee, sondern möchte, wie sie einmal erzählte, mit unterschiedlichen Menschen zusammenkommen und mit ihnen gemeinsam tätig sein.

Sie erwarb früh ein Diplom für Tourismus-Betriebswirtschaft und absolvierte ein Praktikum im Europa-Park Rust. Das förderte ihr Interesse, die Blumeninsel Mainau mitzugestalten, zunächst als Assistentin ihrer Mutter Sonja Gräfin Bernadotte. Im Jahre 2007 übernahm sie die Geschäftsführung.

Seit 1974 besteht die Lennart-Bernadotte-Stiftung mit Sitz auf der Mainau. Deren Motto: Gärtnern um des Menschen und um der Natur willen. Das Wirken in und mit der Natur war noch nicht im Bewusstsein der Menschen verankert, da wurde auf der Mainau bereits die Verbindung von botanischem Garten, historischem Schlosspark und internationalen Begegnungen erprobt.

Die „Goldene Blume“ wird die Gräfin mit auf die Mainau nehmen zum Ansporn dafür, weiterhin Heranwachsende und Familien für das Blumen-Paradies zu interessieren. Das praktiziert die Gräfin wie ihre Vorfahren auch in ihrer eigenen Familie: Für jedes Kind wird ein Baum gepflanzt. Bei Bettina Bernadotte war es eine Magnolie, ebenso 2007 bei ihrer Tochter. Die heranwachsende Generation wird auf diese Weise Natur-nah eingebunden.

Die Mainau soll nicht zum ausschließlichen Senioren-Reiseziel verkommen. „Lust auf Natur“, wie Bernadotte es formuliert, soll auch bei jungen Menschen geweckt und gefördert werden. Das Schmetterlingshaus schätzt die Gräfin in diesem Zusammenhang ganz besonders. Mit sichtlicher Genugtuung berichtete sie in einem Interview von Familien und Kindern, welche die Insel besuchen und ihre positiven Erfahrungen von dort mit nach Hause nehmen. So steht sie im wahrsten Sinn mit der Zukunft im Bunde und gehört zu denen, die unser Denken in Sachen Natur in positive Bahnen lenken.

Goldene Blumen sind auf der Mainau nicht zu bewundern. Die Gräfin will auch nicht Blumenkönigin sein. Aber es ist ja vorstellbar, dass irgendwann wieder eine Bernadotte mit einer Goldenen Blume geehrt wird. Es gibt bereits die von einer französischen Gärtnerei gezüchtete Edelrose “Gräfin Bettina Bernadotte”. Man kann deren große, rosafarbene Blüten, die intensiv duften, auf der Mainau, einer Oase des Friedens, bewundern.

Gräfin Bernadotte lebt mit ihrem Mann, der aus einer Winzerfamilie in Lindau stammt, und ihren Kindern in Konstanz. Ihr ist aber nicht nur die Welt am und im Bodensee vertraut. Sie besitzt auch die schwedische Staatsbürgerschaft. Die Mainau befindet sich aus geschichtlichen Gründen im Besitz der aus Schweden stammenden Adelsfamilie Bernadotte. Wer die Insel besucht, kann in der Schwedenschänke einkehren oder sich in der Vorweihnachtszeit das Schweden-Menü munden lassen.

Bewunderungswürdig ist ihr Sprachen-Repertoire: Deutsch, Schwedisch, Englisch, Französisch und Spanisch beherrscht sie. Vielleicht kommen bald  Mönchengladbacher Laute hinzu. Dass der Dalai Lama in Mönchengladbach zu Gast war, wird sie interessieren. Sie bezeichnet ihn als ihr persönliches Vorbild und schätzt sein „Buch der Menschlichkeit“. In ihren gräflichen Lieblings-Song der Beatles „All My Loving“ würde sie ihn sofort einbeziehen, auch in der Hoffnung, dass er ihr kleines „Laster“ Schokolade mit Nachsicht behandelt.

Gräfin Bettina Bernadotte ist eine würdige Preisträgerin. Mönchengladbach heißt sie herzlich willkommen.

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