„Donkey’s Way“ von Rita McBride für den Sonnenhausplatz

Aufstellung "Donkey's Way" - Künstlerin Rita McBride

Wenn am Sonntag, 18. September, der neue Sonnenhausplatz mitten im Stadtzentrum von Mönchengladbach durch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners mit einem Kulturfest eröffnet wird, stehen sieben Esel im Mittelpunkt, die bereits jetzt schon die Blicke der Passanten auf sich lenken.

Heute (5. September) trafen im Beisein der international renommierten Künstlerin und Direktorin der Düsseldorfer Kunstakademie, Rita Mc Bride, die etwa 105 Zentimeter hohen und knapp 100 Kilo schweren Bronzeesel ein, die nun nach und nach zu einer lockeren Gruppe auf dem Platz installiert werden. Rita McBride schuf für den zentralen Platz ein Ensemble aus sieben jeweils unterschiedlich ausformulierten Bronze-Eseln, die in einer Neusser Werkstatt vorbereitet wurden und in einer niederländischen Gießerei entstanden sind.

Rita McBrides Kunstwerk unter dem Titel „Donkey’s Way“ handelt von der modernen Stadtplanung und den Wegen der Menschen. Quer über den gesamten Platz bis hinein ins neue Einkaufszentrum zieht die Künstlerin in den nächsten Tagen jeweils von den Eseln aus geschwungene weiße Linien, die in den Nachtstunden leuchten und die Wegbeziehungen zwischen den neuen und alten Nachbarn markieren.
Dabei ließ sie sich von dem Architekten und Städteplaner Le Corbusier inspirieren, der schon früh über die Stadt der Zukunft nachdachte. Er nannte sein Werk „Urbanisme“, „Städtebau“. Das erste Kapitel trug die Überschrift „Der Weg der Esel und der Weg des Menschen“. Es beginnt so: „Der Mensch schreitet geradeaus, weil er ein Ziel hat. … Der Esel geht im Zickzack, döst ein wenig, blöde vor Hitze und zerstreut, um den großen Steinen auszuweichen. Der Esel hat alle Städte des Kontinents gezeichnet… Die gekrümmte Straße ist der Weg der Esel, die gerade Straße ist der Weg der Menschen.“

Dazu Rita McBride: „Genau diese Sätze haben mich zu diesem Kunstwerk bewogen. Ich wünsche mir, dass sich die Menschen darüber freuen und miteinander ins Gespräch kommen. Denn das ist es doch, was einen neuen Platz ausmacht als Ort der Kommunikation“. Dabei sieht sie die Eigenschaften eines Esels als positiv besetzt: „Der Esel ist ein Symbol für Flexibilität, Intelligenz, Entschlossenheit, spirituelle Hingabe sowie für die Bereitschaft Verantwortung und Lasten anderer zu übernehmen. Esel sind vorsichtige Tiere. Wenn ihnen etwas gefährlich erscheint – dann tun sie es auf keinen Fall. Aber nicht etwa, weil sie stur sind, sondern weil sie ihrem Sinn für die eigene Intuition folgen. Sie kennen ihre Grenzen und wissen genau, was sie nicht tun können. So zeigen sie uns, wie wir selbst auf unsere innere Stimme hören, sie respektieren und ihr vertrauen können“, erläutert Rita McBride.

Zum Hintergrund: Rita McBride hatte 2014 den vom deutschen Shopping Center-Unternehmen Unibail-Rodamco gestifteten und von der Stadt Mönchengladbach und Unibail Rodamco unter der Kuratorenschaft von Markus Ambach (MAP) durchgeführten Kunstwettbewerb „Neue Nachbarschaften – Kunst für den Sonnenhausplatz“ mit großer Mehrheit für sich entschieden. Ambach hat in den vergangenen Jahren zusammen mit dem Museum Abteiberg das Museumsumfeld in dem Projekt „Ein ahnungsloser Traum vom Park“ erfolgreich bespielt, das in diesem Sommer unter dem Titel „Von den Strömen der Stadt“ im Museum fortgesetzt wird.

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