Der Dornröschenschlaf des ehemaligen Kamillianer Krankenhauses ist zu Ende.
Kindertagesstätte, Alten- und Pflegeheim sowie die Katholische Bildungsstätte für Gesundheits- und Pflegeberufe: Auf dem Gelände an der Kamillianerstraße kommt einiges in Bewegung. Über die Veränderungen und die künftige Nutzung informierte jetzt eine Bürgerversammlung, zu der Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers eingeladen hatte.
Jessen Bau hat das Gelände gekauft und die Entwicklung vorangetrieben.
Das Kloster und die St. Kamillianer Kirche auf dem Gelände sind von den Veränderungen nicht betroffen.
Prior Pater Ferdinand Pützhofen freut sich schon auf die neue Nachbarschaft.

„Im Westteil des Parks entsteht derzeit eine Kindertagesstätte, die nach den Sommerferien 2013 ihren Betrieb aufnehmen soll“, sagte Jochen Bücker, Geschäftsführer von Jessen Bau, im voll besetzten Speisesaal des seit 2011 still gelegten Krankenhauses. Betreiber der Kita ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Kooperation mit dem benachbarten Unternehmen SMS Meer.

Uwe Bohlen, Geschäftsführer der AWO Mönchengladbach, sprach im Detail über die Notwendigkeit, Familie und Beruf besser als bisher zu vereinbaren. Deshalb werde der Kindergarten längere Öffnungszeiten haben. Das Grundstück ist 2.300 Quadratmeter groß. Drei Gruppen mit jeweils 15 Kindern haben hier Platz. Die drei Gruppenräume sind alle rund 185 Quadratmeter groß. Zwei Gruppen sind für die Mitarbeiter von SMS Meer gedacht. Weitere zehn Plätze hat bereits Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer der Sozial-Holding Mönchengladbach, für seine Mitarbeiter reserviert.

Die Sozial-Holding errichtet in einem Teil des ehemaligen Kamillianer Krankenhauses ein Alten- und Pflegeheim mit 80 Heimplätzen. In das Heim zieht die Hälfte der Bewohner des Altenheims Lürrip ein, das aufgrund von Neuerungen beim Wohn- und Teilhabegesetz auf Dauer nicht aufrechterhalten werden kann. Der Gebäudetrakt wird entkernt und umgebaut. Das Architekturbüro bdmp Architekten & Stadtplaner BDA aus Mönchengladbach übernimmt die Planung. Im Altenheim entstehen ausschließlich Einzelzimmer.
Mit dem Einzug wird Mitte 2014 gerechnet.

In dem benachbarten Gebäudekomplex zieht die Katholische Bildungsstätte für Gesundheits- und Pflegeberufe (KBS) ein, wie Geschäftsführer Thomas Kutschke berichtete.
Zurzeit ist die KBS noch an zwei Standorten in Mönchengladbach verteilt.
Das wird sich voraussichtlich ab Mai 2013 ändern.
Die Tochtergesellschaft der Maria Hilf Kliniken hat rund 500 Ausbildungsplätze, davon 300 für die Altenpflege sowie weitere zum Beispiel in der Gesundheits- und Krankenpflege, im Rettungsdienst und in der operationstechnischen Assistenz. „Unter dem neuen Dach haben wir die besten Voraussetzungen“ freute sich Kutschke schon auf den Umzug.
Vor allem ein intensiver Austausch mit dem benachbarten Alten- und Pflegeheim ist schon angedacht.