Klimaschutz à la Kommune

Schon vor vier Jahren: Schüler aus Mönchengladbach und Umgebung gehen auf die Straße für den Klimaschutz und die Umwelt

Im Planungs- und im Umweltausschuss hat die städtische Klimaschutzmanagerin Johanne Bohl jetzt ihren jährlichen Sachstandsbericht vorgelegt.

Ein Konzept für die regenerative Energieversorgung Mönchengladbachs, ein Update für das städtische Klimaschutzkonzept, energetische Sanierungen des städtischen Gebäudebestands und ein ausgebautes Beratungsangebot für Bürgerinnen und Bürger – das sind Eckpfeiler der Klimaschutzbemühungen der Stadt Mönchengladbach.
„Um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, braucht es eine angemessene Finanzausstattung der Kommunen“, betont Stadtdirektor und Umweltdezernent Dr. Gregor Bonin anlässlich des Berichts.
Das angekündigte Landes-Investitionsprogramm für kommunale Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen mit rund 6 Milliarden Euro begrüßt die Stadt, hält den Finanzbedarf in Übereinstimmung mit dem Deutschen Städtetag aber für deutlich höher.
Grundsätzlich sieht Bonin Mönchengladbach im Hinblick auf die kommunale Klimaschutzarbeit gut aufgestellt: „Der Bericht der Klimaschutzmanagerin zeigt, wie vielfältig wir als Kommune am Thema Klimaschutz arbeiten und dass wir dabei viel bewegen können.“

Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger
Im Fachbereich Umwelt wird derzeit eine neue Beratungsstelle eingerichtet. Sie soll dazu dienen, allgemeine Fragen der Bürgerinnen und Bürger etwa zu Photovoltaik, Hitze und Starkregenvorsorge oder zu treibhausgasneutraler Energieversorgung zu beantworten. Im Bedarfsfall kann sie an die zuständigen Fachleute weiterleiten. Ein Thema, das aktuell viele Bürgerinnen und Bürger umtreibt, ist das von der Bundesregierung geplante Gesetz für eine kommunale Wärmeplanung. Das Gesetz soll gemeinsam mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes verabschiedet werden.

Für Fragen rund um die kommunale Wärmeplanung und die Umstellung von Heizanlagen auf erneuerbare Energieträger hat die Stadt unter www.stadt.mg/waerme eine FAQ-Seite eingerichtet, die nach Vorliegen der beschlossenen Gesetze weiter ausgebaut wird.

Energiekonzept und kommunale Wärmeplanung
Seit Anfang Februar arbeitet die Verwaltung in enger Abstimmung mit der NEW als regionalem Grundversorger und gemeinsam mit einem beauftragten Fachbüro an einem gesamtstädtischen Energiekonzept. Ziel ist es, Potenziale und Wege aufzuzeigen, wie die in Mönchengladbach benötigte Energie zu einem größtmöglichen Anteil regenerativ und sicher erzeugt und bereitgestellt werden kann – zunächst mit einem zeitlichen Fokus bis 2035.
Am Anfang der Konzepterarbeitung stand die energetische Datenerhebung und eine Bedarfsanalyse. Dabei wurde auch geschaut, wo aktuell schon erneuerbare Energien genutzt werden und welche Ausbaupotentiale es an diesen und weiteren Standorten gibt.
Aktuell werden in einem nächsten Schritt verschiedene denkbare Szenarien für die Mönchengladbacher Energiewende ermittelt und alternative Versorgungsstrategien hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit analysiert. Voraussichtlich Anfang 2024 wird das Energiekonzept zur weiteren Beteiligung und Beratung fertiggestellt sein.

„In Mönchengladbach haben wir uns vergleichsweise frühzeitig auf den Weg zu einer gesamtstädtischen Energieplanung gemacht, die Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen in den Fokus stellt. Für die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate sind wir deshalb eine von vier Pilotkommunen, deren Arbeit und Vorgehensweise im Hinblick auf die kommunale Wärmeplanung eine Blaupause und somit Hilfestellung für andere Kommunen liefern wird“, betont Klimaschutzmanagerin Johanne Bohl.

Klimaschutzkonzept und European Energy Award
Das in die Jahre gekommene städtische Klimaschutzkonzept von 2011 soll ab 2024 mithilfe von Fördermitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative fortgeschrieben werden. Die rasanten Entwicklungen der letzten Jahre und insbesondere Monate erfordern eine Neubewertung, um passgenaue Lösungen für Mönchengladbach zu finden.
Das Konzept ist aber nicht die einzige Grundlage für die Klimaschutzarbeit in Mönchengladbach. Bereits seit 2018 richtet die Stadt ihre Klimaschutz-Aktivitäten am Prozess für den European Energy Award (eea) aus, für den sie 2022 in ihrem ersten Audit erfolgreich zertifiziert wurde. Das nächste Ziel ist es, mindestens 75 Prozent der eea-Vorgaben zu erfüllen und damit den Gold-Standard zu erreichen.

Städtischer Gebäudebestand
Ein wichtiger Hebel, die städtischen Einsparziele bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen und als Stadt mit gutem Beispiel voranzugehen, sind energetische Sanierungen im Gebäudebestand. Das städtische Gebäudemanagement (gmmg) verschafft sich einen Überblick über die dringendsten Sanierungsbedarfe und stellt einen entsprechenden Sanierungsfahrplan für die nächsten Jahre auf. Auch bei den Alternativüberlegungen zum aus Kostengründen ausgesetzten Projekt „Rathaus der Zukunft mg+“ spielen energetische Belange neben weiteren Aspekten wie gesunden und modernen Arbeitsplätzen und Bürgerfreundlichkeit eine entscheidende Rolle. Einen ausführlicheren Einblick in die aktuelle energetische Lage der städtischen Immobilien sowie die Wirtschaftlichkeit kurz-, mittel- und langfristig geplanter Projekte wird zudem derzeit vom im Auf- und Ausbau befindlichen Team Energiemanagement des gmmg erarbeitet und in Kürze der Politik vorgestellt.

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