Mönchengladbach hat eine Drohne: Stadtentwicklungsstrategie „mg + Wachsende Stadt“ hebt ab

Drohne „AIBOT X6 V2“

Bislang hat sich die Vermessungsabteilung der Stadt Mönchengladbach bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben durch Anwendung traditioneller Messtechnik (Tachymeter, Nivelliergeräte, Messbänder, etc.) bedient.
Das hat sich nun mit Beschaffung eines Unmanned Aerial Vehicle (UAV) – im Volksmund auch Drohne genannt – mit dem klangvollen Namen „AIBOT X6 V2“ grundlegend geändert. Die Vermessungsdrohne ist ein Hexakopter, d.h. sie verfügt über 6 Rotoren, hat einen stattlichen Durchmesser von 105 cm, wiegt 4.600 g, kann verschiedene Sensoren aufnehmen und ist speziell für professionelle Anwender entwickelt worden. Sie hat einen hochgenauen Satelliten-Empfänger mit Echtzeit-GPS an Bord, so dass es möglich ist 1 cm genaue Daten zu generieren.

v. l.n.r. Tobias Tutko, Annemarie Reusch, Uwe Kotowski

Um die komplexe Technik incl. Flugvorbereitung und Datenauswertung der Profi-Drohne zu beherrschen, haben 3 Vermessungsingenieure des Fachbereichs Geoinformation an einer 5-tägigen Ausbildung in Kassel mit anschließender Zertifizierung zum Drohnenpiloten teilgenommen.
Zu den Gesamtkosten des Projektes gibt es leider (noch) keine Informationen, sie dürften sich jedoch im 5-stelligen Euro-Bereich befinden.

Die Aufgabenfelder für den Einsatz einer Vermessungsdrohne sind weit gespannt. „Sie kann z.B. zur Visualisierung von städtischen Immobilienprojekten, Erstellung von digitalen Geländemodellen, Erstellung des 3D-Stadtmodells, Erstellung von Planungsgrundlagen, Zustandserfassungen für städtische Maßnahmen- und Unterhaltsplanungen und vielem mehr eingesetzt werden“, so der Stadtdirektor und Technische Beigeordnete Dr. Gregor Bonin.

Insbesondere bei der Geodatenerfassung an schwer zugänglichen Objekten oder Liegenschaften überzeugt die Technologie in puncto Wirtschaftlichkeit, höchster Detailtreue und Präzision. „Im Hinblick auf die Projekt- und Maßnahmenumsetzungen im Rahmen der Stadtentwicklungsstrategie mg + Wachsende Stadt und der damit verbundenen Datenerhebung in allen Facetten des Planens und Bauens bietet diese innovative Technologie daher einen deutlichen Mehrwert und erhebliche Einsparungspotenziale“, so Dr. Gregor Bonin weiter. „Zukünftig wird die digitale Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) eine große Rolle spielen. Hierbei ist es für ein konsistentes Datenmodell zwingend erforderlich, alle Informationen systematisch, digital zu erheben und zu dokumentieren. Die Vermessungsdrohne ist ein wichtiger Baustein für den Aufbau dieser Datenbasis. Dreidimensionale Bestandsdatenerfassung von Gebäuden, Hallen und Bauflächen ist aus der Luft mit hoher Effizienz und Genauigkeit umsetzbar“, ergänzt der Fachbereichsleiter Geoinformation Herr Zachert.

Die Auswertung der Flugdaten geschieht mittels sogenannter Photogrammetrie. Aus sich überlappenden Bildaufnahmen können Punktwolken erzeugt und mit Hilfe höherer Mathematik zu 3D-Objekten gerechnet werden. Vor jedem Flugeinsatz wird mit einer Flugplanungssoftware eine detaillierte Vorbereitung und Analyse für die Vermessungsmaßnahme durchgeführt. Hierbei werden die optimalen Flugparameter (Flughöhe, Fluggeschwindigkeit, geforderte Genauigkeit, Anzahl der Aufnahmen) festgelegt. So wird gewährleistet, dass einerseits die aufzunehmenden Fotos die Maßnahme optimal repräsentieren und andererseits ein Höchstmaß an Flugsicherheit garantiert ist.

Die Vermessungsflüge verlaufen weitestgehend automatisch, weil das Fluggerät über eine Vielzahl von autonom arbeitenden Sensoren verfügt. Trotzdem müssen die Pilotinnen und Piloten jederzeit Sichtkontakt zum UAV halten, um bei unvorhergesehen Flugsituationen sofort manuell eingreifen zu können. „Für den Einsatz von UAV’s gibt es bzgl. des Datenschutzes und Flugverbotszonen eindeutige gesetzliche Richtlinien (Luftverkehrsgesetz, Luftverkehrsordnung, Drohnenverordnung) an die sich die Stadt Mönchengladbach stringent hält“, betont Herr Zachert.

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