Mönchengladbach: Neues Exlibrisportal von internationaler Bedeutung

Die Stadtbibliothek Mönchengladbach startet heute (27. Juli) im Internet ein neues Exlibrisportal. Der Online-Datenbestand ist nach bisherigen Kenntnissen wohl weltweit einmalig.

Mit einem einfachen Suchbegriff ist es bereits möglich in die Welt der Exlibris einzutauchen. Aber auch wer eine speziellere Suche hat, findet unter www.exlibrisportal.moenchengladbach.de das nötige Werkzeug dafür, um in den etwa 43.000 Datensätzen fündig zu werden.

Neben rund 8.750 Abbildungen der „kleinen“ Kunstwerke gibt es in dem Portal jede Menge Informationen zum Künstler, zu den Eignern und zu den Exlibris und ihren gestalteten Inhalten. Auch die Fachliteratur dazu gehört mit zum Bestand.

Mit diesem Portal löst die Stadtbibliothek auch Versprechen ein, die sie dem Sammler Dr. Gernot Blum gegenüber gemacht hat, der seine Exlibris Sammlung in eben diese Hände übergeben hat. Dazu gehören etwa 150.000 Exlibris und Gebrauchsgraphiken sowie 1.200 Veröffentlichungen, Monographioen etc. .

Allein der Umfang dieser Sammlung zeigt, der Datenbestand des Portals wird sich in Zukunft noch erweitern. Und der federführende wissenschaftliche Mitarbeiter dieses Projektes Daniel Theveßen erhofft sich auch noch mehr: „Wir hoffen mit diesem Portal so überzeugend zu sein, dass vielleicht auch andere Sammler ihre Sammlung dafür zur Verfügung zu stellen. Denn schon jetzt bietet das Portal nicht  nur weltweit Exlibris-Interessierten eine wesentliche wissenschaftliche Informationsplattform, auch Historiker oder Kunstwissenschaftler können hier spannende Quellen finden.“  Denn so sind die Exlibris oft mehr als ein Vermerk darüber, wem ein Buch gehört: Neben der künstlerischen Gestaltung können sie zum einen Hinweise über die jeweilige Persönlichkeit, über Orte und über das Zeitgeschehen geben.

Ein in Ansätzen vergleichbares Portal gibt es nur noch in Dänemark. Der Datenbestand ist allerdings deutlich geringer, wenn auch mit mehr Abbildungen versehen. „Um das Urheberrecht der Künstler zu schützen, gehen wir hier sehr penibel vor und klären alle Rechte. In fast allen Fällen bekommen wir hier eine breite Unterstützung und wir arbeiten weitere daran, dass wir auch noch mehr Abbildungen mit aufnehmen können“, sagt Theveßen, der für die Rechteklärung teilweise richtige Detektivarbeit leisten muss.

Das diese Arbeit in diesem Umfang überhaupt möglich ist, hat die Stadt der Förderung durch den Landschaftsverband-Rheinland zu verdanken. Der hat dafür Fördermittel in Höhe von 98.000 Euro zur Verfügung gestellt. Kulturdezernent Dr. Gert Fischer sprach dem LVR seinen ausdrücklichen Dank aus: „Ohne diese Förderung hätten wir das Projekt in der Form nicht umsetzen können und ich bin froh, dass wir die Schenkung der Sammlung durch Herrn Dr. Blum so würdigen können.“ Doch auch darüber hinaus gibt es zahlreiche Aktionen, die Mönchengladbach zusammen mit dem Portal zu einem internationalen Exlibriszentrum machen:

Regelmäßige Ausstellungen mit Kooperationspartnern, jährliche Exlibris-Tauschtreffen, Teilnahme am Jahrestreffen der Deutschen Exlibris-Gesellschaft u.v.m..

Auch eine kleine Broschüre über Exlibris wird über Mönchengladbachs Stadtgrenzen hinaus nun zur Verfügung gestellt. Sie beinhaltet neben einigen Abbildungen und allgemeinen Informationen, einen guten ersten Überblick über alles, was Mönchengladbach in Sachen Exlibris zu bieten hat.

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