Niersverband: Lange Trockenheit bereitet Sorge

Die Niers bei Niedrigwasser im Bereich der Abtei Mariendonk; der mittlere Wasserstand liegt hier bei ca. 70 cm (siehe Pegellatte); Quelle: Niersverband

Die lange Trockenheit bereitet dem Niersverband große Sorge. Aufgrund der geringen Wasserführung in der Niers könnte ein heftiger Starkregen, bei dem es zu Abschlägen aus dem Kanal kommen kann, zu einem Fischsterben führen.

Dies ist insbesondere dann kritisch, wenn die Niers durch längere Trockenperioden – so wie wir sie momentan haben – wenig Wasser führt. Gerade bei hohen Temperaturen heizt sich dann das Gewässer schneller auf, der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt. Außerdem haben sich während der Trockenphase überall im Kanalnetz Ablagerungen gebildet. Ein starker Regen kann diese wegschwemmen. Somit könnten diese Ablagerungen bei einem möglichen Abschlag auch ins Gewässer gelangen. Der Abbau dieser Substanzen verbraucht weiteren Sauerstoff, so dass der Sauerstoffgehalt im Wasser weiter sinkt und es zu lokalem Fischsterben kommen kann.

„Die Situation in diesem Sommer ist derzeit kritischer als im Juli 2010,“ äußert sich Verbandsvorstand Prof. Dietmar Schitthelm besorgt. Damals folgte auf eine ca. sechs Wochen andauernde Trockenperiode ein ausgeprägtes Starkregenereignis im Bereich Mönchengladbach. Die Sauerstoffkonzentration fiel auf 0,0 mg/l und hat sich erst zwischen Grefrath und Wachtendonk wieder erholt. Das Ergebnis war 2010 ein heftiges Fischsterben. Sollte es in der nächsten Zeit zu Starkregenereignissen kommen, steigt die Gefahr eines Fischsterbens. „Wir hoffen, dass dies nicht geschieht“, betont Schitthelm. „Leider haben wir wenig Möglichkeiten, in solchen Situationen ein Fischsterben zu verhindern“ so Schitthelm weiter. „Im optimalen Fall wünschen wir uns einen mehrtägigen Landregen von 3-4 l/m² am Tag. Dieser würde die Ablagerungen der Kanäle in die Kläranlagen schwemmen und eine vollständige Reinigung ermöglichen.“

Die Gewässerqualität der Niers hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, sodass man mittlerweile wieder mehr als 30 Fischarten in der Niers zählt. Sollte dennoch der schlimme Fall eines Fischsterbens eintreten so besitzt die Niers von daher ein gutes Potenzial, das Voraussetzung für eine schnelle Erholung der Fischgemeinschaft im Gewässer ist.

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