Verbesserungen bei Rente und Grundsicherung gefordert –
Damit Ältere nicht von der Hand in den Mund leben müssen

Foto: NGG

In Nordrhein-Westfalen sind nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts immer mehr ältere Menschen von Armut bedroht.

Demnach ist der Anteil der über 64-Jährigen, die armutsgefährdet sind, im bevölkerungsreichsten Bundesland besonders stark gestiegen – seit 2005 um 7,1 Prozentpunkte auf 16,8 Prozent. „Auch bei den Beziehern von Grundsicherung im Alter ist NRW mit 4,3 Prozent trauriger Spitzenreiter unter den westlichen Flächenländern. Hinzu kommt nach Schätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung eine Dunkelziffer von rund 60 Prozent der Anspruchsberechtigten, die beispielsweise aus Scham keine Leistungen beantragen“, macht der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge deutlich.

„Altersarmut ist ein Massenphänomen. Deshalb muss die Bundesregierung das Vertrauen in die gesetzliche Rente stärken“, so Vöge, der zugleich als Vizepräsident des VdK Deutschland aktiv ist. „Diese erreicht hier zwar den zweithöchsten Wert im Bundesvergleich. Wir dürfen aber nicht außer Acht lassen, dass gerade Frauen, die sich ein Leben lang um ihre Familien gekümmert haben, nicht annähernd von ihren Altersbezügen leben können. Mit 59,2 Prozent ist ihr Anteil an den mehr als 155.000 Personen, die in NRW Ende 2019 zusätzlich staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen mussten, besorgniserregend hoch.“

Der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen spricht sich demzufolge ausdrücklich gegen mögliche Nullrunden aus. „Um die Altersversorgung zukunftsfest zu machen, sind grundsätzliche Veränderungen dringend notwendig.“ Zudem dürfen die Einkommen aus der gesetzlichen Rente nicht mehr vollständig auf die Grundsicherung angerechnet werden, fordert Vöge. „Und nicht zuletzt brauchen wir einen armutsfesteren Mindestlohn von 13 Euro, damit alle Versicherten im Alter die Chance auf eine Rente oberhalb des Existenzminimums erhalten.“

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