Innenentwicklung muss bei der Siedlungspolitik Vorrang haben

Freiräume schützen, Bevölkerungsrückgang beachten, in der Nähe von S-Bahn-Haltestellen bauen – nach dieser Devise sollte die zukünftige Siedlungsentwicklung im Regierungsbezirk Düsseldorf vorangetrieben werden. Diese Meinung vertritt die CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf. „Eine Reduzierung der Inanspruchnahme freier Flächen ist nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch ökonomisch geboten“, sagt CDU-Ratsherr Hans Wilhelm Reiners als Mitglied des Regionalrates.

Rückläufige Bevölkerungszahlen führten schließlich zu einer Abnahme der Siedlungsdichte und damit zu steigenden Infrastrukturkosten pro Einwohner, da der hohe Fixkostenanteil vieler Einrichtungen von einer geringeren Anzahl an Nutzern aufgebracht werden müsse. CDU-Ratsherr Michael Schroeren, der ebenfalls Mitglied des Regionalrates ist: „Jede zusätzliche Flächeninanspruchnahme verschärft dieses Problem. Das steht auch in den Leitlinien für den neuen Regionalplan.“

Die Union stützt ausdrücklich die Leitlinie „Innen- vor Außenentwicklung“, wobei unter Innenentwicklung die Bebauung von Grundstücken zu verstehen ist, die sich im Siedlungszusammenhang befinden und ohne größeren Erschließungsaufwand bebaut werden könnten. „Bekanntestes Beispiel für die Innenentwicklung ist die Nutzung von Baulücken. Dort kann die bestehende Infrastruktur genutzt werden, und in der Regel sind keine Freiflächen in größerem Umfang negativ betroffen“, so CDU-Politiker Hans Wilhelm Reiners.

Aus demselben Grund  soll auch die Siedlungsentwicklung an den Verbindungen des Schienennahverkehrs gestärkt werden. Dazu zitiert Michael Schroeren noch einmal aus den Leitlinien für den neuen Regionalplan: „Siedlungsentwicklung erzeugt Verkehr, da neue Wohngebiete unweigerlich neue Pendlerverflechtungen erzeugen. Die Verkehrssituation in der Planungsregion ist in den zentralen Bereichen oft durch hohe Überbelastung gekennzeichnet.“

Deshalb sei es sinnvoll, so Schroeren, überall dort, wo es möglich ist, die vorhandene Infrastruktur des schienengebundenen Nahverkehrs auszunutzen, indem neue Wohngebiete in der Nähe von S-Bahn-Haltepunkten angelegt würden. Damit könnten zum einen mehr Menschen das Angebot des schienengebundenen Verkehrs nutzen und zum anderen werde das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei den bereits getätigten Investitionen besser.

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