Die Falken: CDU erpresst Altstadtinitiative

Das derzeit alles beherrschende Thema in der Öffentlichkeit ist die Corona-Pandemie.

Doch auch abseits von Corona stehen im aktuellen Ratszug wichtige Entscheidungen an.
In der Sitzung der Bezirksvertretung Nord am 13.05.2020 wurde unter anderem eine Beratungsvorlage der Stadtverwaltung diskutiert, nach der das Projekt „Köntges – Raum für unser Viertel“ einen Zuwendungsbetrag von 17.050,00 EUR für Personalkosten erhalten soll.

Diese Beratungsvorlage war Anlass genug für Ratsherrn Christoph Dohmen (CDU), sich mit dem im Köntges stattfindenden Programm zu beschäftigen. Dabei pickt er sich für seine Kritik am Köntges – nach eigener Aussage „wahllos“ – vier dezidiert linke Veranstaltungen im Köntges raus, eine davon mitorganisiert von der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken Ortsverband Mönchengladbach.

Die Bildungsveranstaltung der Falken zu Polizeigewalt sei nicht das, was Herr Dohmen und die CDU sich unter Kultur- und Quartiersarbeit vorstellen.
Die Botschaft an die Altstadtinitiave ist klar: Spielt nicht mit den Schmuddelkindern, sonst blockiert die CDU finanzielle Förderung für euer Projekt auf der politischen Ebene. Dabei hätte Ratsherr Dohmen sicherlich gut daran getan, nicht nur den Begriff „Anarchosyndikalismus“ in der Wikipedia nachzuschlagen. Im Eintrag zum Schlagwort „Kultur“ heißt es dort nämlich: „Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbstgestaltend hervorbringt – im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur.“1
Es ist denkenden Le-ser*innen selbst überlassen, ob sie Politik eher als Kultur oder Natur betrachten…

Dass die CDU in der Bezirksvertretung Nord die Gewährung von Personalmitteln daran knüpft, dass in Zukunft keine politischen Veranstaltungen mehr im Köntges stattfinden, ist für uns als nach § 75 SGB VIII anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe, der in Mönchengladbach über keine eigenen Räumlichkeiten verfügt, eine massive Einschränkung unserer Arbeit.

„Dass die CDU über das Gewähren oder Nicht-gewähren finanzieller Zuwendungen beeinflussen möchte, was im Köntges geht und was nicht, ist nichts anderes als Erpressung. Unsere Bildungsreihe, das Café Clément, wird in der Regel von 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen besucht, die dort ihre politische Bildung selbst in die Hand nehmen und organisieren. Dieser offensichtliche Versuch, unbequeme Jugendliche aus der Altstadt zu verdrängen, steht der Idee, mit dem Köntges einen Begegnungsort, an dem sich auch widerstreitende Weltanschauungen begegnen können, entgegen“, so Patrick Küppenbender, Ortsverbandsvorsitzender der Falken.

Der Kreisvorsitzende der Falken, Martin Adrians, ergänzt: „Wir fordern den Sozialausschuss auf, in der am Dienstag anstehenden Sitzung des Sozialausschusses gegen die Auflage einer Selbstverpflichtung für die Altstadtinitiative zu stimmen und dem Köntges weiterhin Freiheiten in der Gestaltung des Programms zu lassen.

Übrigens: in der aktuellen Spielzeit des Theaters Mönchengladbach-Krefeld wird das politische Tendenzstück „Die Dreigroschenoper“ des Kommunisten Bertolt Brecht aufgeführt – nicht, dass Herr Dohmen demnächst die Förderung des Stadttheaters streichen möchte…“

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