STADTRADELN 2015 – ein Resümee des ADFC
Der Masterplan Nahmobilität darf kein Papiertiger bleiben

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet sich der ADFC vom 1. Mönchengladbacher STADTRADELN.

Nach einer schönen Eröffnungsfeier am Sonntag vor drei Wochen war die Resonanz durchweg positiv.

50 aktive Teams mit 577 aktiven Teilnehmern sparten 14.579 kg CO2 und radelten dafür über 100.000 Kilometer, also zweieinhalb mal um die Erde. Für Mönchengladbacher Verhältnisse ein beachtliches Ergebnis, das zeigt, wie viele Strecken bereits heute mit dem Rad zurückgelegt werden. Viele Bürger nutzten in dieser Zeit als erstes Verkehrsmittel ihrer Wahl das Fahrrad und werden dies wohl auch fortsetzen.
Dies verdeutlicht, das man mit einer solchen Kampagne den Radverkehr in Mönchengladbach weiter fördern kann.

Der ADFC bot in der Zeit 10 Radtouren an, an denen 102 Fahrradfahrer teilnahmen. Erstmals gab es ein viel beachtetes NACHTRADELN mit 100 blinkenden und bunt leuchtenden Fahrrädern quer durch die Stadt. Die starke STADTRADELN-Berichterstattung in den lokalen Medien sorgte für eine überdurchschnittliche Wahrnehmung „Pro Fahrrad“ in der Öffentlichkeit. Der ADFC dankt ausdrücklich dem Initiator, Herrn Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, und der Stadtverwaltung als Veranstalter für die Organisation.
Für das STADTRADELN 2016 wünscht sich der ADFC eine noch breitere Unterstützung vor allem von den Politikern unserer Stadt, und dass dann auch deutlich mehr Ratsmitglieder im „Team Stadtrat“ mitfahren, und sei es nur als Signal „ich bin dabei“.

Genau dieser Wille der politischen Führung zur Veränderung der Mönchengladbacher Verkehrspolitik wird in der Öffentlichkeit noch zu wenig deutlich. Zwar entsteht mit dem Masterplan Nahmobilität laut Ratsbeschluss vom Februar demnächst ein Konzept für das überfällige kommunale Radverkehrsnetz – aber das ist erst einmal nur ein Plan. Zur Realisierung wird es mehr brauchen, als beschriebenes Papier, nämlich Infrastrukturmaßnahmen und selbstverständlich auch Geld. Wenn Radverkehrsanlagen immer nur entstehen oder saniert werden, wo sowieso gebaut wird, hat Mönchengladbach keine Chance aufzuholen, was zu viele Jahre versäumt wurde. Die 237 Meldungen im STADTRADEL-Portal RADar machen den desolaten Zustand der Mönchengladbach Radinfrastruktur mehr als deutlich.

Nach einer Modellrechnung im Nationalen Radverkehrsplan 2020 (Seite 63 anbei, Link siehe unten) müsste eine Stadt wie Mönchengladbach zwischen 2 und 4,5 Millionen Euro pro Jahr bereitstellen. Dies sollten Verwaltung und Politik bei den anstehenden Etatberatungen berücksichtigen.

Nationaler Radverkehrsplan 2020 als PDF

 

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