Erwerbsminderungsrente: Abschläge streichen – Krankheit darf nicht zu Armut führen

BDH LogoDie Entwicklungen im Bereich der Erwerbsminderungsrente bereiten nach Ansicht der Vorsitzenden des BDH Bundesverband Rehabilitation, Ilse Müller, erheblichen Grund zur Sorge.
Ursächlich für die Probleme seien vor allem die Abschläge von 10,8 Prozent, die zuletzt auch der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Karl-Josef Laumann kritisierte.

 

Der Sozialverband fordert nun trotz des  Bundestagswahlkampfes zügiges politisches Handeln:„Der Vorstoß von Karl-Josef Laumann weist in die richtige Richtung. Es ist höchste Zeit, die Abschläge der Erwerbsminderungsrenten abzuschaffen und mit wirksamen Mitteln der grassierenden Altersarmut entgegenzutreten.“

Die Entwicklung sei dramatisch, so Müller, die darauf verweist, dass Neurentner 2011 durchschnittlich 596 Euro monatlich im Rahmen der Erwerbsminderung erhielten und damit die Grundsicherung in Höhe von 688 Euro erheblich unterschritten. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) beziffert die durchschnittliche Abschlagshöhe auf 76,58 Euro monatlich.
„Wir hoffen sehr, dass es nicht bei Lippenkenntnissen bleibt und die Initiative der CDA unter der Rubrik „Wahlkampfgetöse“  abgehakt werden muss. Immerhin beziehen heute bereits 1,6 Millionen Menschen eine Erwerbsminderungsrente. Angesichts drohender, inflationsbedingter Kaufkraftverluste wird sich das Zeitfenster schließen und den Handlungsdruck erhöhen. Wir dürfen nicht akzeptieren, dass kranke Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Armutsfalle geraten. Der Verzicht auf die Abschläge kostet den Staat einen geringeren Betrag als das Betreuungsgeld und könnte übergangsweise aus dem Bundeshaushalt gestemmt und schrittweise von der Rentenversicherung übernommen werden“, so Müller.

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