Neubau Polizeipräsidium: Die wundersame Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Polizeipräsident Mathis Wiesselmann

Auf Grund einer Vergabebeschwerde steht der Bau des Polizeipräsidiums an der Krefelder Straße nun auf unabsehbare Zeit still.
Ein Bieter fühlt sich bei der Auftragsvergabe benachteiligt und lässt dies nun rechtlich prüfen.
Die Prüfung zieht sich hin und kostet den Steuerzahler viel Geld.
Ebenso ist der Stand des Neubaus seit Jahren Thema in jeder Polizeibeiratssitzung. Dieser Beirat äußert sich jedoch nicht in der Öffentlichkeit, auch der Vorsitzende Frank Boss (CDU) schweigt, warum ist nicht zu erfahren.

Hatte der ehemalige Polizeipräsident Tirre immer wieder nachdrücklich darauf hingewiesen, dass die Unterbringung der Polizei auf der Theodor Heuss Str. in einer maroden Bausubstanz nur noch kurzfristig zumutbar ist, wenn man alle sicherheitsrelevanten Augen zukneift.

Ebenso hatte er angemahnt, dass am alten Standort das Polizeipräsidium nur noch unter Inkaufnahme von Funktionseinschränkungen gearbeitet werden kann.
Insbesondere wurde die Argumentation damit untermauert, dass eine Unterbringung im Gewahrsam (Zellen) aus Sicherheitsgründen nur noch ausnahmsweise und vorübergehend möglich ist.

All dies ist aus Sicht des heutigen Polizeipräsidenten übertrieben.
So ist Herr Wiesselmann nach seinen Darstellungen in der letzten Polizeibeiratssitzung der Auffassung, dass selbst mittelfristig das alte Polizeipräsidium ohne Funktionseinschränkungen nutzbar und in einem akzeptablen Zustand ist. Plötzlich ist von gravierenden baulichen Mängeln oder Brandschutzbedenken keine Rede mehr. Auch der sensible Bereich des Gewahrsams ist nach seiner Aussage uneingeschränkt nutzbar.

Hier konnten offensichtlich die Selbstheilungskräfte der Bausubstanz aktiviert werden. Scheinbar soll Aufsehen zu diesem lästigen Thema vermieden werden. Offenbar ist die Herstellung von Ruhe die erste Pflicht der Bürger in Uniform.

Fragt man sich, warum dann neu gebaut werden muss.
Ob die Mitarbeiter im Polizeipräsidium diese Auffassung teilen, darf bezweifelt werden.

So ist Ratsherr Bernd Meisterling-Riecks als langjähriges Mitglied des Polizeibeirates der Meinung: „Es darf nicht übersehen werden, dass die Polizei Mönchengladbach an der Posse Neubau des Präsidiums keine Schuld triff, aber das Zünden von Nebelkerzen zur Beschönigung der Situation hilft nicht weiter“.

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