Fluglärm über Mönchengladbach: die Statements der Landtagskandidaten im Bezirk MG-Süd

Die Landtagskandidaten stellten ihre Position vor. Frank Boss, CDU, mit Mikrofon im Bild, will sich für weniger Fluglärm stark machen. Erfolg hatte er bislang als Mitglied der Regierungspartei nicht.

Zur Podiumsdiskussion mit den Landtagskandidatinnen und Kandidaten aus dem Bezirk MG-Süd kamen am vergangenen Dienstag mehr als 50 Interessenten ins Marienheim Meerkamp in Giesenkirchen, um die Meinung der zur Landtagswahl antretenden Kommunalpolitiker zum Thema „Wer schützt uns vor Fluglärm“ zu erfahren.
Nach Begrüßung, kurzer Einführung durch Frederick Skupin und Hajo Siemes von der Initiative „Gegen Fluglärm MG-Ost“, hatten die Politiker das Wort. Sie konnten ihre Positionen zum Thema Kapazitätserweiterung Flughafen Düsseldorf vorstellen und so den Bürgern eine Hilfe zum Wahlverhalten im Mai 2017 geben.

Hans Willi Körfges (SPD) spricht sich eindeutig gegen die geplante Erweiterung aus:
„Wir haben es mit einem Verwaltungsverfahren zu tun. Dieses Planfeststellungsverfahren wird entschieden durch den Minister als Behörde.
Wir Politiker im Landtag werden das nicht zu entscheiden haben. Eine Verlagerung auf die Schiene wie von den Linken vorgeschlagen, ist total vernünftig. Störung der Nachtruhe ist das Schrecklichste, sie wird leider vom Flughafen billigend in Kauf genommen.
Auch ich kann niemandem versprechen, dass es so ausgeht wie es sich die betroffenen Anlieger wünschen.
Der aus dem Jahr 1965 stammende Angerlandvergleich sollte geschärft werden.
Der Flugverkehr sollte auf die geschäftlich notwendigen Flüge reduziert und die Freizeitflüge dann in NRW verteilt abgewickelt werden. Letztendlich wird es eine juristische Entscheidung geben.
Man sollte die Normen für Flugzeuge modernen Anforderungen anpassen. Das kann Politik machen und darüber können Steuern und Gebühren gesteuert werden. Weniger Gebühren für leise Flugzeuge, hohe Abgaben für Lärmschleudern. Ich halte die Kapazitätserweiterung für Unsinn, ökologisch nicht vertretbar „.

Daniel Winkens (FDP), ein politischer Neuling aus Odenkirchen, hatte sicher den schwersten Part.
Er vertritt offen eine gegensätzliche persönliche Stellung gegen seine Landespartei.
„Die Tatsache Flugverkehrszunahme im privaten Bereich reicht als Begründung nicht aus für die Erweiterung der Kapazitäten. Meine persönliche Meinung: Nein!“

Für ein klares Nein tritt auch Torben Schultz (die Linke) ein. Er sieht inhaltlich keinen akzeptablen Grund, den Wünschen der Fughafeneigner zu entsprechen.
„Lärm ist für alle, auch die Tiere, eine Belastung, auch das Flugbenzin welches vom Himmel fällt ist eine nicht zumutbare Belastung.
Billigflugangebote dürfen nicht sein, sie verleiten zu noch mehr Privatflügen, Beispiel:“mal eben in London shoppen“.
Von den Kommunalpolitikern muß Druck aufgebaut werden in Richtung Berlin. Man kann sich nicht herausreden damit, man sei auf dieser Ebene nicht zuständig. Bei entsprechendem Druck auf die Bundestagsabgeordneten würde sich auch in Berlin in Richtung Luftfahrt-Gesetzgebung etwas ändern können. Wir Linke tun das und reden mit unseren Bundestagsabgeordneten darüber“.

Natürlich ist auch Lena Zingsheim ( Bündnis90/Grüne) gegen die Kapazitäzserweiterung in Düsseldorf.
Sie sieht hauptsächlich die Bundesregierung in der Pflicht.
„Der Bund lässt das Land seit 2010 alleine beim angesprochenen Luftverkehrskonzept, das ist schade“.
Sie sieht viele Möglichkeiten der Vermeidung von Lärm durch Flugverkehr und wird sich dafür einsetzen.

Ein Nein erklärt auch Frank Boss (CDU) zu seiner Position.
“ Zukünftig ein Mehr an Lärmbelastung ist eigentlich so nicht hinnehmbar. Ich meine: das Planfeststellungsverfahren ist noch nicht durch.
Meine Position: strikt gegen eine Kapazitätserweiterung und außerdem für eine weitere Entlastung des Nachtzeitraumes. Ich werde meine Position auch im Falle meiner Wahl im Landtag nicht verlassen.

Zur Verdeutlichung seiner Aussage hier ein Teil des O-Tons, Dauer: ca. 3 Minuten

 

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