Position beziehen mit Becher und Bällchen

Alle Fotos: Hermann-Josef Kronen

Der internationale Aktionstag „Gute Arbeit“ in der Gladbacher City bewegte viele Menschen.

Ein Becher, bei dem das Drauf und das Drin stimmten. „Vergiss nie: Hier arbeitet ein Mensch“ stand drauf – und der zumeist Kaffee (drin) schmeckte den meisten Passanten*innen ebenfalls beim internationalen Aktionstag „Gute Arbeit“ am vergangenen Samstag (7.10.) in der Gladbacher City im Bereich Albertus-/Hindenburgstraße. Ein Bündnis aus Gewerkschaften und Sozialverbänden hatte einen großen Infostand aufgebaut, dazu Forderungen auf den Gehweg geklebt. Und mit einem kleinen Ball konnten die Citybesucher *innen „voten“ – ob für bessere Bezahlung und gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz.
Nicht wenige diskutierten an Stehtischen über die Lage am Arbeitsmarkt, vor allem aber über ihre persönliche Arbeitssituation. Und tranken eine Erfrischung aus dem von den Akteuren verteilten Becher mit dem „Drauf und Drin“.

„Sie glauben gar nicht, welchen Schikanen ich am Arbeitsplatz ausgesetzt war“, schilderte eine relativ junge Frau. Eindeutig war auch die Kritik mehrerer Teilnehmerinnen an den „Machenschaften“ in der Logistik-Branche. Gladbach – und hier seien vor allem Politik und Wirtschaftsförderer gefordert – täten gut daran, bei der Schaffung neuer Jobs nicht so sehr auf die Logistik-Sparte zu setzen. „Wir brauchen Arbeitsplätze, von denen man und die Familie leben können, Zalando, Amazon & Co. helfen da nicht wirklich“, sagt ein junger Mann mit Migrationshintergrund. Seine Monats-Lohnabrechnung legt er dazu. Mönchengladbach gilt mittlerweile als Hotspot in der internationalen Logistik. Aber auch solche Reaktionen waren zu hören: „Euer Gequatsche interessiert mich nicht.“ Oder: „Gut, dass ihr das macht, leider kommt zu wenig dabei rum.“

Zu den Akteuren am Samstag gehörte auch das Gladbacher Bündnis für Menschen-würde und Arbeit. Sein Sprecher Wolfgang Fels: „Wir wollten vor allem mit den Leuten reden. Und erneut Position beziehen für eine faire Bezahlung bei guter Arbeit“. Das sei den Aktiven gelungen. Aktive das waren nicht nur Vertreterinnen des Bündnisses, sondern auch des DGB-Stadtverbandes, Arbeitslosenzentrum, Volksverein, die Stiftung Förderverein Volksverein, der so genannte Ko-Kreis der Arbeitsloseninitiativen im Bistum Aachen sowie die Arbeiter- und Betriebsseelsorge Heinsberg/Mönchengladbach.

Mehr Infos zum Bündnis: buendnis-fuer-menschenwuerde-und-arbeit.de

Text: Herbert Baumann, Fotos: Hermann-Josef Kronen

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