Damit Angehörige sich nicht überfordern:
Caritas veranstaltete Kursus in häuslicher Krankenpflege

Ab dem 15. Oktober bietet der Caritasverband erneut in Zusammenarbeit mit der Barmer GEK einen weiteren Hauskrankenpflege-Kurs für Interessierte oder pflegende Angehörige an. Der Kurs ist für die Teilnehmer kostenlos (eine Zugehörigkeit zur Barmer GEK ist nicht erforderlich).
Er findet an sechs Terminen, jeweils donnerstags von 17.00 bis 20.30 Uhr, in der Caritas-Tagespflege in Venn, Stationsweg 186, statt.

Interessenten können sich bei Gabriele Drücker unter Tel. 02161-810223 oder per Mail an druecker@caritas-mg.de anmelden. Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter dev.caritas-mg.de/de/Hauskrankenpflegekurs.htm.

Es war eine Premiere: Zum ersten Mal bot der Caritasverband Region Mönchengladbach in Kooperation mit der Barmer GEK einen Kursus in häuslicher Krankenpflege an. 14 Angehörige von pflegebedürftigen Menschen nahmen an der sechsteiligen Schulung teil. Sie erhielten jetzt ihre Zertifikate.

Jürgen Rosen will seiner Mutter einen Wunsch erfüllen: Die 74-Jährige leidet an einem bösartigen Hirntumor; sie möchte zu Hause sterben. Bis vor kurzem wurde sie in Düsseldorf auf einer Palliativstation gepflegt. Inzwischen hat Rosen seine Mutter nach Hause geholt. Zwar kümmert sich ein ambulanter Pflegedienst um die schwerkranke Witwe, dennoch ist Rosen sehr gefordert. „Im Hauskrankenpflege-Kurs habe ich beispielsweise gelernt, wie ich meine Mutter bewege und lagere, damit sie keine Wundstellen bekommt“, berichtet der 45-Jährige. Er hat auch erfahren, wie er den Übergang vom Bett in den Rollstuhl für die alte Frau möglichst angenehm und für sich selbst rückenschonend gestalten kann.

„Wir haben den Teilnehmern vermittelt, welche Hilfsmittel sie einsetzen können, wie sie ihre Angehörigen bei der Körperpflege unterstützen und wie sie am besten Medikamente geben“, sagt Gabriele Drücker vom Caritasverband. Weitere Themen waren etwa die Ernährung im Alter sowie besondere Pflegesituationen, wie Schluckstörungen, Demenz, Inkontinenz und Dekubitus. Informationen über pflegerische, finanzielle und organisatorische Belastungen sowie Möglichkeiten der Entlastung ergänzten das umfangreiche Programm.

Wichtig war für die Teilnehmer auch der Austausch untereinander. „Man sieht einfach, dass es anderen Angehörigen ganz ähnlich geht und wir alle die gleichen Probleme haben“, erläutert Heike Degenhardt. Sie hat ihre 84-jährige Mutter und ihren drei Jahre älteren Vater gepflegt – und sich damit überfordert. „Bei jedem Telefonklingeln habe ich gedacht, meine Mutter wäre schon wieder gefallen oder mit meinem Vater wäre etwas passiert“, schildert sie diese psychisch sehr belastende Zeit, in der sie selbst krank wurde. Inzwischen werden ihre Eltern rund um die Uhr zu Hause betreut. „Ich kann jedem pflegenden Angehörigen nur raten, sich zu informieren und einen solchen Kurs zu besuchen“, sagt die 56 Jahre alte Mönchengladbacherin.

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