Netzwerk Bergbaugeschädigter e.V.: Anrufungsstelle ist ein zahnloser Tiger
„Hannelore Kraft soll ihr Versprechen einlösen und für ein unabhängiges und transparentes Entschädigungsverfahren sorgen“

Bergbaugeschädigte Hauseigentümer im rheinischen Braunkohlerevier fordern von der NRW  Landesregierung endlich Hilfe!
Plakat 3_Bürgerforum EntfDenn wenn es um Entschädigungen geht, dann stehen die Betroffenen immer noch alleine da und haben bei Streitigkeiten mit dem Energieriesen RWE kaum eine Chance.
Hannelore Kraft soll ihr Versprechen einlösen und für ein unabhängiges und transparentes Entschädigungsverfahren sorgen , fordert das Netzwerk Bergbaugeschädigter e.V., ein Zusammenschluss von mehr als 200 rheinischen Hauseigentümern.

Als vor fünf Jahren in Köln die so genannte “ Anrufungsstelle für Bergschäden“ ins Leben gerufen wurde, war die Hoffnung noch groß, denn die Landesregierung versprach den Betroffenen bei Streitigkeiten mit dem Tagebaubetreiber unabhängige Hilfe.

Doch Bergbaubetroffene Hauseigentümer sehen sich vor der „Anrufungsstelle für Bergschäden“ einem RWE-Diktat ausgeliefert:

 

Es wird nur nach RWE-Regeln gespielt. Die Bergbaubetreiber schicken regelmäßig mehrere Mitarbeiter in die Schlichtungsverhandlungen, damit die Belange der RWE Power AG durchgesetzt werden.
Gegen eine solche Übermacht kommt der Betroffene nicht an.
Will er einen fachlichen Beistand hinzuziehen, muss er selbst dafür in die Tasche greifen.
Das überfordert viele Hauseigentümer. Wenn die RWE Power AG nicht will, so berichten ehemalige Antragsteller, kann die Schlichtungskommission keine Entscheidung gegen RWE Power AG fällen. Damit wird die Anrufungsstelle zum zahnlosen Tiger. Es kann auch nicht angehen, dass ausschließlich die von RWE Power AG zur Verfügung gestellten
Fachdaten akzeptiert werden.
Nach dieser Datenlage ist selten eine Unregelmäßigkeit festzustellen. Fachliche Untersuchungen, die der Eigentümer selbst in Auftrag gibt, lehnt RWE Power kategorisch ab.

Selbst die Fachbehörden des Landes geben nur die von RWE Power AG zuvor freigegebenen Daten preis.

Wenn das so ist, so berichten die Hauseigentümer, kann die Anrufungsstelle als neutrale Institution nicht funktionieren.
Wir brauchen eine unabhängige Stelle und Gutachter, die auf eigene Untersuchungen und Daten zurückgreifen können. Bis heute wure die so dringend benötigte Beweislastumkehr für Braunkohlenopfer von der Politik nicht umgesetzt.
Die Hauseigentümer sehen auch darin den Einfluss der Wirtschaftslobby.
Das wahre Bergschadensausmaß in der Region soll gar nicht publik werden, kritisiert das NETZWERK Bergbauschädiger e.V. des rheinischen Braunkohlenreviers.
Nach Angaben des Netzwerks kommen aufgrund mangelnder neutraler Fachdaten jährlich Hunderte von Betroffene nicht zu ihrem Recht. Die Landesregierung muss ihrem Versprechen nach Akzeptanz und Transparenz im Bergschadensgebiet endlich gerecht werden und darf die Hauseigentümer nicht im Regen stehen lassen.

Das NETZWERK lädt aus aktuellem Anlass zu einem Diskussionsforum am 12. März 2015, um 19 Uhr, in der Gaststätte Weber-Wamig, 52382 Niederzier-Ellen, Burgstr. 1
zur Zukunft der Anrufungsstelle ein.
Dort berichten bergbaugeschädigte Antragsteller und Beisitzer über ihre Erfahrungen und diskutieren anstehende Reformen.

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