Kolumne
Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: da glaubt unsere kommunale CDU nicht mehr an sich selbst.
Sie möchte die Unterstützung durch die SPD (siehe PDF-Datei) erreichen, um mit dem Kohleausstieg zu beginnen. Für unsere Umwelt soll bis Ende diesen Jahres ein Aktionsprogramm erstellt werden, das soll im Papier der Sondierungsvereinbahrung stehen.
Richtig, liebe CDU. Dort steht auf Seiten 24:
I. Klimaschutz
“Wir bekennen uns zu den Klimazielen 2020, 2030 und 2050. Die Handlungslücke zur Erreichung des Klimaziels 2020 wollen wir so schnell wie möglich schließen. Das Minderungsziel 2030 wollen wir auf jeden Fall erreichen. Dies soll unter Beachtung des Zieldreiecks Versorgungssicherheit, Sauberkeit und Wirtschaftlichkeit sowie ohne Strukturbrüche realisiert werden.
Wir werden eine Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ unter Einbeziehung der unterschiedlichen Akteure aus Politik, Wirtschaft, Umweltverbänden, Gewerkschaften sowie betroffenen Ländern und Regionen einsetzen, die bis Ende 2018 ein Aktionsprogramm mit folgenden Elementen erarbeiten soll:
– Maßnahmen, um die Lücke zur Erreichung des 40 %-Reduktionsziels bis 2020 so weit wie möglich zu reduzieren,
– Maßnahmen, die das 2030-Ziel für den Energiesektor zuverlässig erreichen, einschließlich einer umfassenden Folgenabschätzung,
– einen Plan zur schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung einschließlich eines Abschlussdatums und der notwendigen rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen und strukturpolitischen Begleitmaßnahmen und
– die finanzielle Absicherung für den notwendigen Strukturwandel in den betroffenen Regionen und einen Fonds für Strukturwandel aus Mitteln des Bundes.“
Weiß die Mönchengladbacher CDU nicht, wer in NRW die Landes-Regierung stellt, weiß sie nicht, dass der Landesvater Armin Laschet von der CDU durch die Talkshows tingelt und in jedes Mikrofon erklärend posaunt, wie wichtig die Braunkohle für unsere Region und überhaupt für die Sicherheit unserer Energieversorgung ist? Warum nehmen sie ihn nicht in ihr Boot?
Was denn nun, hat es die Landesregierung nicht in der Hand, das Ende von Garzweiler einzuleiten? Offensichtlich nicht.
Wieso konnte dann die NRW-Landesregierung die Abbaupläne der RWE für Garzweiler II genehmigen?
Es gibt also Verträge, die sind bindend, bis sie von beiden Vertragspartnern geändert werden. Dazu braucht in NRW niemand die SPD, sondern eine Mehrheit im Landtag.
In Berlin bedarf es für obiges Aktionsprogramm keine GroKo sondern eine Parlamentsmehrheit.
Der SPD dafür eine Zustimmung für Koalitionsverhandlungen abzuverlangen, zeugt von ureigener Ängstlichkeit zur Entscheidung.
Eine Minderheitsregierung der CDU findet für dieses Vorhaben anderweitig locker eine Mehrheit, mit und ohne SPD.
Die CDU benötigt scheinbar ein Sündenbock für eigenes Unvermögen.